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Fundament und Schlüssel zum vertrauensvollen Umgang mit Daten
Datenschutz ist nicht nur ein gesetzliches Muss, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zum Vertrauen zwischen Unternehmen, Mitarbeitern und Kunden. Außerdem gehen wir darauf ein, wie Informationssicherheit im Unternehmen umgesetzt werden kann, um sensible Daten zu schützen. Dabei wird klar: Beide Bereiche gehören untrennbar zusammen und sind entscheidend für eine solide IT-Compliance.
13. September 2024 | 44:40 min
Transkript
Grundlagen und Bedeutung
[René]
Moin, moin in die Runde, moin zur neuen Episode, mit mir zusammen heute wieder hier der Michael.
[Michael]
Guten Tag. Der Datenschützer. Hi, moin, grüß dich.
Ich bin immer froh, wenn ich eingeladen werde und zu dir kommen darf.
[René]
Sehr geehrter Herr Kornmann, so machen wir es jetzt, nachdem ich dich letztes Mal leider ein bisschen unfreundlich angesprochen habe.
[Michael]
Du hast mich beschimpft als Datenschützer.
[René]
So ungefähr.
[Michael]
Ja, so ungefähr, das gehört zu meinem Job, da stehe ich drüber inzwischen.
[René]
Wunderbar. Ja, beim letzten Mal sind wir ja in den Bereich der IT-Compliance gestartet. Damit wollen wir jetzt weitermachen. Wir hatten ja gesagt, dass wir beim letzten Mal ja sehr allgemein über die Complaints gesprochen haben, also welche Möglichkeiten gibt es, wozu ist es da und so weiter.
Und jetzt würden wir dann in die ersten Bereiche reingehen, spezifische Bereiche dann auch schon. Aber das sind wirklich noch so allgemein spezifische Bereiche, also die sind jetzt nicht auf Branche bezogen, sondern noch im Allgemeinen gehalten. Das heißt, wir würden heute über die Bereiche Datenschutz und Informationssicherheit sprechen.
[Michael]
Klingt nach spannenden, interessanten Themen. Glaube ich, kann ich was zu sagen. Ja, knapp.
[René]
Genau, ja, also grundsätzlich Datenschutz, da kannst du wahrscheinlich am besten was zu sagen. Ich meine, ja, wir haben oft drüber gesprochen, aber fass mal bitte den Datenschutzanteil in der, ja, gerade im Compliance-Bereich einmal zusammen.
[Michael]
Also, wenn wir über den Datenschutz reden, haben wir das Buzzword mit der DSGVO seit 2018. Das hat den Kick ein bisschen nach oben getrieben. Wir hatten auch vorher schon Datenschutzgesetze und wir mussten uns auch vorher schon in Datenschutz halten.
2018 mit der DSGVO sind halt die Bußgelder exponentiell gestiegen und wie es halt so ist, wenn die Bußgelder höher werden, guckt man da auch höher drauf. Das heißt, der Fokus ist in 2018 durch die DSGVO ein bisschen höher geworden. Vorher war es auch nur ein deutsches Recht, jetzt ist es ein EU-Recht, ja.
Und zusätzlich haben wir das Bundesdatenschutzgesetz, das BDSG-Neu, das ist auch noch da parallel zur DSGVO, das muss man sich auch noch angucken. Und zusammengefasst kümmert sich die DSGVO um die rechtmäßige Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Das ist so das, was du machen kannst oder was du sagen kannst und was man auch sagen kann.
Es muss sich jeder drum kümmern, der entsprechend unter den Geltungsbereich der DSGVO bewegt. Also, wer unter die DSGVO fällt, muss sich um das Thema kümmern. Das sind im Prinzip, es gibt ein paar Ausnahmen im Haushaltsprivileg, dass du dem Privaten auf der Geburtstagsfeier, um gleich mal ein blödes Bildbeispiel zu bringen, du am Geburtstagsfeier Oma Erda und Tante Gretchen fotografierst, ist das nicht DSGVO, aber sobald du dich im öffentlichen Bereich bewegst, sobald du gewerblich tätig bist, kannst du dir eigentlich sicher sein, du fällst unter die DSGVO, auch Vereine etc. pp. Und da geht es halt einfach um Schutz von personenbezogenen Daten.
[René]
Und wenn wir jetzt mal annehmen, ich würde mir eine Compliance bauen für Homeoffice, für die Nutzung von Endgeräten, warum ist der Datenschutz da auch entscheidend?
[Michael]
Naja gut, also der Datenschutz, du musst halt, der Datenschutz sagt, eine verantwortliche Person im Unternehmen ist dafür verantwortlich, dass personenbezogene Daten rechtmäßig verarbeitet werden und es gibt in der DSGVO in Artikel 32, da spricht davon von geeigneten technischen und organisatorischen Maßnahmen, um entsprechende Schutzniveaus sicherzustellen und da ist, wenn du in das Homeoffice richtig gleich tief einsteigen willst, da geht es halt einfach darum, dass wenn du Daten verarbeitest, musst du einfach sicherstellen, dass die Daten sicher verarbeitet werden, die dann nur da bleiben, wo sie hingehören, nur berechtigte Personen darauf Zugriff haben, Verfügbarkeit sichergestellt ist, dass der ganze Zermon, der die DSGVO betrifft, einfach, dass das passt, folgerichtig hast du Datenverarbeitung im Homeoffice, sind Firmendaten, die halt nicht in der Firma verarbeitet werden, aber sie sind so handhabend, als wären sie zu behandeln, also sind zu behandeln wie Firmendaten, logischerweise, als Firmendaten sind, Entschuldigung, ein bisschen das Wort verloren und aus diesem Grund gilt DSGVO für Firmendaten, natürlich auch egal, wo sie verarbeitet werden, also auch im Homeoffice.
Herausforderungen im Homeoffice und Datenschutz
[René]
Ja, also ich finde, der Parallelbeispiel dafür ist, geht ja auch darum, dass die Daten immer nur für den entsprechenden Zweck genutzt werden, gutes Beispiel, was ich immer wieder sehe, also so, nehmen wir mal an, auf Insta Reels und was weiß ich was, wo dann so Memes geschickt werden, wo dann irgendwie einer zu Hause sich irgendwas bastelt, wo dann der Teamsstatus immer schön auf grün gehalten wird, obwohl derjenige nicht am Arbeitsplatz sitzt, das finde ich ist schon so ein Paradebeispiel dafür, eine Person muss nicht zwingend an ihrem Rechner sitzen, um wirklich auch Dinge zu bearbeiten, sie kann auch gerade in Acken wälzen oder was weiß ich was, soll es noch geben in Unternehmen, oder halt wirklich deine Anwesenheit generell, was hast du zu welcher Zeit auf deinem Rechner gemacht und so, sowas zu erfassen ist eben nicht erlaubt und da müssen auch entsprechend die Mitarbeiter geschützt werden, so möchte ich es mal nennen, vor einem Arbeitgeber und ja, das kommt immer auf den Bereich an, aber im Großen und Ganzen ist das für mich auch immer so ein Teil, den ich damit berücksichtige.
[Michael]
Du bist mit Homeoffice und mit solchen Dingen steigst du richtig derb ins Thema ein, du hast halt das, die DSGVO sagt halt, du darfst erstmal überhaupt keine Daten verarbeiten, außer du hast einen Grund dafür, sprich du hast eine entsprechende Rechtsgrundlage dafür und dann musst du halt eben suchen, welche Rechtsgrundlage habe ich für die Verarbeitung entsprechend personenbezogener Daten und in dein konkretes Beispiel reinzugehen, Mitarbeiter-Tracking, da wirst du dir schon was Richtiges aus der Nase ziehen müssen, um dir dafür eine Rechtsgrundlage rauszudenken, die wasserdicht ist und die Bestand hat, weil so viele Rechtsgrundlagen gibt es jetzt nicht wirklich, wo man sich aus der Nase ziehen kann, das ist ganz klar geregelt im Artikel 6 von der Datenschutz-Grundverordnung, da gibt es definierte Rechtsgrundlagen, die in Ordnung sind und da musst du dir was überlegen und dann sind halt solche Sachen, wie du gerade machst, Analyse-Tracking etc. pp. ist darüber nur ganz schwer abzubilden und wenn es da nicht abzubilden ist, also es gibt keine Rechtsgrundlage, kein Zweck, ja, dann wird das ganze Ding halt eben, auf deutsch gesagt, illegal und dann darfst du es nicht tun.
[René]
Ja, also da muss auch, also ich finde, das ist ja auch eben so ein beidseitiges Ding, als Unternehmen möchte ich Grundlagen rausgeben oder Compliance-Regeln rausgeben, die eben meine Position oder mein Unternehmen schützen, genauso muss es aber auch gegenseitig sein, also entsprechend, ja, für mich ist es halt ein absolutes Selbstverständnis, dass man da nicht, keine Ahnung, versucht jetzt irgendwie auf die letzten zwei Minuten da irgendwie noch was rauszuholen, totaler Blödsinn.
[Michael]
Ja und da geht es halt auch, wir reden über die Verarbeitung von personenbezogenen Daten, wenn du ein klassisches Unternehmen nimmst, hast du natürlich a, deine Kundendaten, aber auch deine Mitarbeiterdaten, Lieferantendaten auch, also alles, was du in dem Kosmos hast und alle Daten kannst du dir so vorstellen, die der Chef halt verarbeitet als verantwortliche Person im Sinne der DSGVO und da gehören Mitarbeiter, das ist ein Riesenthema, Mitarbeiterdatenschutz oder Datenverarbeitung oder Verarbeitung von personenbezogenen Daten im Kontext eines Beschäftigungsverhältnisses, da kannst du einen Fass aufmachen, da können wir Tage drüber reden und können viele Podcast-Folgen drüber füllen, erst recht, wenn man das Ganze nochmal sieht aus der Betriebsratssicht und geht dann nochmal in das Thema rein, also natürlich geht es beim Datenschutz auch um die Verarbeitung von personenbezogenen Daten, sprich von Mitarbeiterdaten und auch da braucht es Rechtsgrundlagen, ganz klar.
Zweckbindung und Datenminimierung im Datenschutz
[René]
Genau, dann, ja du hattest ja gerade auch schon gesagt, das ist ja generell so eine Zweckgeschichte, also die Daten müssen ja zu einem Zweck dienen, geht ja auch grundsätzlich darum, dass man Daten minimiert, hattest du schon mal in einer vorherigen Folge gesagt, das heißt, dass man wirklich nur so viele Daten sammelt, wie wirklich nötig, selbst wenn man sie nicht auswertet, dann diese Daten sollten gar nicht erst existent sein, wenn man sie nicht braucht und entsprechend, ja.
[Michael]
Du willst sie eigentlich gar nicht haben vom Mindset her. Ja, genau. Also die Daten brauchen einen Zweck, also du musst einen Zweck haben, was du mit diesen Daten anfangen willst und dann brauchst du nur die Daten, die du brauchst, um den Zweck zu erfüllen.
Das heißt, du hast die Zweckbindung und die Datenminimierung und du willst eigentlich keine anderen Daten haben wollen, außer die, die du brauchst, um den Zweck zu erfüllen, weil alle anderen Daten, was willst du damit? Dann hast du nur wieder Daten im System, mit denen du umgehen musst, wo du die Sicherheit feststellen musst, wo du dir Gedanken über Löschung machen musst, Zugriff etc. pp.
Das heißt, du hast einen Zweck, der ist klar definiert, den musst du dir klar geben und für diesen Zweck erhebst du die personenbezogenen Daten, die notwendig sind, um eben den Zweck zu erfüllen. Ende. Das ist relativ einfach in der Theorie, in der Praxis wesentlich komplexer.
[René]
Ja, absolut. Also man sollte auch den Datenschutz in dem Sinne transparent machen, ins Team raus, also an die eigenen Mitarbeiter, natürlich aber auch nach außen, welche Maßnahmen habe ich getroffen, um wirklich auch da ein Vertrauen zu schaffen einfach. Also da sollte man halt klar sagen, welche Daten werden erhoben, kennt man so von Internetseiten, wo dann irgendwie gesagt wird, hier gewisse Nutzungsdaten werden erhoben, Cookies, irgendwas.
Also man sollte halt transparent sein an der Stelle. Du musst. Intern halt genauso.
Ja, du musst. Ja, aber du weißt, was ich meine, Unternehmen machen nicht immer das, was da drauf steht. Am Ende des Tages ist es aber gut.
Also so sollte ein Unternehmen für sich selbst funktionieren, dass es halt sagt, okay, das ist mein eigener Anspruch auch und ich bin so transparent. Ich schreibe es nieder, alle können das einsehen und gut ist.
[Michael]
Da hat zum Glück der Gesetzgeber mit der DSGVO Artikel 13 und 14 relativ klare Regeln drin, dass die betroffene Person vor der Erhebung oder bei der Ersterhebung informiert werden muss und zwar informiert werden muss über das Mittel, über die Zwecke und über diese Dinge, die du gerade angesprochen hast, dass eben genau das vermieden wird. Der Klassiker ist die Datenschutzerklärung auf der Webseite. Ich glaube, da kommt jeder drüber weg.
Also auch das erfüllt die Informationspflicht nach DSGVO und da wird halt einfach darüber informiert, was machen wir auf unserer Webseite, wie gehen wir mit den Daten um, wie lange speichern wir die Daten, was löschen wir, was setzen wir für Cookies ein, was machen die Cookies. Also diese ganzen Dinge folgen Artikel 13 DSGVO und informieren die betroffene Person, Mitarbeiter, Webseitenbesucher etc. pp., was wir für Daten erheben, warum wir sie erheben und wie lange wir sie aufheben. Das Umsetzen, auch da wieder, die Theorie ist sehr schnell.
Ich sehe dich gerade. Die Theorie ist sehr einfach und sehr schnell gesetzt.
In der Umsetzung ist es komplexer und da gehört die Compliance-Richtlinie, jetzt mache ich den Bogen rüber, die Compliance-Richtlinie und der Selbstanspruch an die ganze Kiste dran, dass ich das in meinem Unternehmen auch wirklich so lebe. Das heißt, wenn Bewerber kommen, dass die wissen, wir haben jetzt ein Bewerbungsverfahren, welche Rechtsgrundlage für das Bewerbungsverfahren haben wir, wir haben jetzt Webseitenbesucher, die erklären mir mal vernünftig, was auf der Webseite abgeht. Dazu gehört, dass ich als verantwortliche Person, ich glaube auf der Webseite können wir mal ganz kurz stehen bleiben, da gehört für mich, wenn ich in die Compliance reingehe und gehe in meinen Anspruch rein als Verantwortlicher, zu wissen, was überhaupt auf meiner Webseite los ist, damit ich entsprechend darauf gezielt eine korrekte Datenschutzhinweise schreiben kann.
Damit geht es los, wenn ich bei einigen Unternehmen reinkomme und sage, was habt ihr denn für Sachen auf der Webseite, was macht ihr denn auf der Webseite, welche Analysefunktionen habt ihr drauf, was nutzt ihr denn, erzählt mir mal was und die mir dann sagen, wir haben eine Agentur für das, das weiß ich jetzt auch nicht wirklich. Das sind so die ersten Indikatoren für, wo ich sage, werdet euch mal bewusst, was ihr da habt, nennt es nicht Compliance, aber ihr müsst doch wissen, was da abgeht auf der Seite, es ist doch eure Webseite, ihr seid am Ende dafür verantwortlich und wie soll euer Datenschützer oder wie soll ich in dem Fall oder wie soll irgendeiner, der dafür unterstützend tätig ist, euch eine vernünftige Datenschutzerklärung an die Hand geben im Entwurf, die ihr euch angucken könnt, wenn ihr in keinster Weise wisst, was auf der Seite los ist und auch diese Unterlagen nicht zur Verfügung stellen könnt.
Und dann rufst du die Agentur an und sagst, pass mal auf, was habt ihr laufen und lässt einen Cookiescanner über die Seite laufen oder einfach einen Webseitenscanner und das geht wie eine Schere auseinander. Das heißt, selbst die Agentur, die das vor einem Jahr oder was programmiert, die haben überhaupt keine Ahnung, was auf der Seite losgeht und da sind die Compliance und das Mindset im Unternehmen wieder wichtig, dass ich weiß, was abgeht an Stellen, um eben dann rechtliche Anforderungen zu erfüllen.
Mindset und Verantwortung im Datenschutz
[René]
Ja, mir ging es gerade auch viel darum, dass man, ich meine, Theorie und Praxis sind immer zwei verschiedene Paar Schuhe. Mir ist halt einfach wichtig, dass die Unternehmen, also ich hoffe auch, dass es wirklich, dass dieser Podcast dazu führt, dass einige da vielleicht umdenken oder was heißt umdenken, dass sie noch mehr in diese Richtung reingehen. Ich finde halt, das sollte der eigene Anspruch sein.
Selbst wenn ich nicht kontrolliert werde, dass ich es nicht darauf anlege, dass es irgendwann kommt, sondern dass ich einfach sage, okay, ich finde, das ist jetzt mein, ich bin es meinen Kunden, meinen Mitarbeitern, bin ich es einfach schuldig, das zu machen und das ist mein Anspruch, dass ich das erfülle. So und das ist das, worauf ich gerade hinaus wollte. Du hast natürlich absolut recht, das spielt ja alles mit rein und es ist alles durch die DSGVO schon klar vorgesehen, aber es gibt mit Sicherheit auch genug Unternehmen, die es eben noch nicht so machen und schon gar nicht so in die Tiefe.
So und dafür ist das vielleicht, hoffe ich, dass dieses ganze Format entsprechend auch dazu beiträgt, dass wir da alle an einem Strang ziehen und das alles von vorne bis hinten für alle transparent halten.
[Michael]
Ja, wir hatten das ja im ersten Podcast zu der Themerei, hatten wir die Diskussion schon ganz kurz, ganz am Anfang, wie es um das Mindset geht. Und hier ist das Mindset ganz klar, ich muss meinen Trigger kriegen, mich um die Verarbeitung von personenbezogenen Daten zu kümmern, weil ich will, dass die Daten in meinem Unternehmen sicher sind. Ich will mich nicht mit Lacks auseinandersetzen.
Ich will nicht, dass meine Daten abfließen. Ich will, dass meine Kunden, meine Mitarbeiter transparent wissen, was mit meinen Sachen losgeht. In meiner Idealvorstellung muss das mein Mindset sein und dann erfülle ich halt eben die DSGVO mit dem Mindset.
Kriege ich den Trigger obendrauf, dass mir im Prinzip, ich übertreibe jetzt einfach mal, dass mir das eigentlich vollkommen Latte ist, was mit meinen Daten passiert. Und jetzt triggert mich von draußen die DSGVO ran, mich mit dem Kram zu beschäftigen. Juchu, dann werde ich zwar auch was umsetzen und werde auch die Datensicherheit ein Stückchen besser kriegen im Unternehmen, aber ich kriege niemals den Effekt rein, als wenn ich mir von mir aus in das Doing reingehe und meine Überzeugung da mit reinspiele.
Das ist immer so genau das Thema, wo ist der Trigger, wo ist mein Startpunkt und wo will ich hin.
[René]
Ja, genau. Das ist auf jeden Fall. Ja, dann, ich glaube zum Datenschutz allgemein haben wir jetzt alles Mögliche gesagt.
Also, nein, nein, nicht falsch verstehen.
[Michael]
Natürlich nicht. Somit haben wir wie Chuck Norris die DSGVO durchgespielt und wir sind einmal fertig mit dem Thema. Jawohl.
So, wir verabschieden uns dann und dann, kann ich sagen, machen wir einen neuen Podcast. Das war DSGVO mit drei Minuten fünfzig. Wenn ihr es bei euch im Unternehmen vollständig umsetzen wollt, ruft mich an.
Ich habe drei Templates, kosten 39,80 Euro, dann seid ihr fertig.
[René]
Ja, okay. Unglücklich ausgedrückt, aber so zum Start in diese Compliance-Geschichte, um allgemein mal zu sagen, warum die DSGVO oder der Datenschutz da eben so eine große Rolle spielt. Nächster Punkt ist da oder die nächsten Punkte dabei sind sicherlich Daten- und Informationssicherheit.
Hatten wir ja beim letzten Mal angesprochen, dass das auch die größten Punkte sind, die da eben mit rein spielen in diese ganzen Compliance-Richtlinien, die man sich da erstellen möge. Und ja, ist eben ähnlich groß, also da geht es natürlich in eine andere Richtung. Da geht es jetzt nicht um die personenbezogene Daten.
Ja, schon ein Stück weit, aber Informationssicherheit, da gehören ja eigentlich die systemischen Umsetzungen dazu, um meine Daten zu schützen, wenn ich es nicht ganz falsch habe. Michael?
[Michael]
Genau. Ganz kurz, wir werden auch in den nächsten Podcast-Folgen immer wieder auf den Datenschutz kommen. Wir sind jetzt fertig mit dem Anteasern, aber nicht fertig mit dem Erklären.
Informationssicherheit vs. Datenschutz: Unterschiede und Zusammenhänge
[Michael]
Wenn wir über die Informationssicherheit reden und reden über die DSGVO, muss man mal ganz kurz auch da mal einen Cut machen und muss mal reden, was ist denn überhaupt der Unterschied? Warum brauche ich Informationssicherheit? Ich mache doch schon Datenschutz.
Ich muss gucken, wie das Mindset im Unternehmen ist, immer wieder Mindset im Unternehmen und was ich umsetze. Wenn ich den Datenschutz betrachte, gucke ich mir die Verarbeitung von personenbezogenen Daten an. Klassisches Beispiel, Bewerbungsunterlagen.
Das heißt, ich kümmere mich darum, wie Bewerber reinkommen, Personalunterlagen, Bewerberunterlagen, wie das Handling ist, wie es damit rumgeht, wo sie aufgebaut werden, wo sie gespeichert werden, wer Zugriffe darauf hat, all diese Themen. In der Informationssicherheit rede ich über allgemeine Daten. Würde ich jetzt einfach mal sagen, die Entwicklungsakte oder die technische Zeichnung von meinem Produkt, was ich herstelle, das ist dem Datenschützer erst mal vollkommen Bumbe.
Solang dem seine Bewerberdaten sauber liegen, macht dann den Datenschutz ein Häkchen dran und wie offen der Server ist für Entwicklungsdaten oder auf welchem Laufwerk Entwicklungsunterlagen liegen oder technische Zeichnung oder was, ist dem vollkommen egal und da guckt er auch gar nicht weiter darüber nach, weil sie eben nicht personenbezogen wird. Informationssicherheit deckt das gesamte Spektrum an. Das heißt, für mich ist das immer ein Gesamtbild, was ich mir angucken muss und es macht keinen Sinn, sich immer nur auf die DSGVO und auf den Datenschutz zu fokussieren, sondern man muss sich die Verarbeitung generell angucken.
Dann ist man immer so ein Stück mit in der Informationssicherheit drin und Informationssicherheit ist auch immer technische und organisatorische Maßnahmen. Sind wir wieder drüben in der DSGVO Artikel 32. Das heißt, das schwimmt alles schön ein bisschen zusammen.
Wenn man es richtig macht, ist es eine Suppe. Auch wenn es vielleicht andere anders sehen, aber für mich ist es einfach, für mich gehört es zusammen, ganz klar.
[René]
Also die genauen Unterschiede, die hatten wir ja schon mal besprochen in den vorigen Folgen. Das hatte ich ja in der letzten Episode auch schon mal gesagt. Also das kann man da noch mal genau nachhören.
Ich kann jetzt gerade nicht genau sagen, an welcher Stelle es war, aber…
[Michael]
Minute 42 und 15 Sekunden weiß ich ganz genau.
[René]
Genau, aber ich weiß nicht mehr, in welcher Episode. Nein, wir hatten es auf jeden Fall thematisiert. Deswegen, also da gerne mal einmal reinhören.
Dann werden auf jeden Fall die Unterschiede noch mal genau dargestellt zwischen diesen drei Bereichen. Es gibt ja in diesem Bereich auch noch unterschiedliche Richtungen, in die man gehen kann. Also sprich die Maßnahmen oder Standards, die man da eben anstrebt.
ISO, NIS, da gibt es ja schon einiges und entsprechend muss man gucken. Ich meine, bei der Compliance steht das ja erstmal nicht im Vordergrund, eine Zertifizierung oder einen Standard zu erfüllen. Außer natürlich den Datenschutz zu erfüllen, keine Frage.
Aber grundsätzlich ist es so, dass wir uns jetzt nicht an so einer ISO-Norm orientieren, weil die Compliance kann immer völlig frei definiert sein. Sie sollte sich halt nur an den Standards orientieren, so dass man da nicht danach rechtliche Probleme hat.
[Michael]
Ja, also rechtlich müssen wir uns an der DSGVO orientieren. Und wenn wir Kritis-Unternehmen sind, also unter denen es zwei Richtlinien fallen, dann ist das aber ein anderes Thema. Das fassen wir jetzt nicht auf.
Rechtliche Grundlagen des Datenschutzes
[Michael]
Dann haben wir auch noch die NIS-2-Richtlinie, wo wir gegengehen müssen. Aber erstmal Standard- Unternehmen, sagen wir mal, die sind gesetzlich verpflichtet, die Datenschutz-Grundverordnung einzuhalten, DSGVO. Alles darüber hinaus sind eigene Richtlinien und Compliance.
[René]
Genau. Ja, auch da Herausforderungen. Ich meine, klar, ich denke, da wird es eher die technische Schiene sein.
Im Datenschutz-Bereich hatten wir ja vorhin gesagt, Transparenz ist sicherlich ein ganz großer Faktor. Man muss halt klarmachen, okay, es ist Vertrauen viel vom Mitarbeiter ins Unternehmen, dass man da jetzt nicht ausgespäht wird. Auf der anderen Seite, als Unternehmen an dem Mitarbeiter ist es ganz klar, transparent zu machen.
Wie sehen denn meine Maßnahmen wirklich aus? Wie schütze ich diese Daten? Ja, also man muss wirklich transparent in beide Seiten oder in beide Richtungen sein.
Ich habe jetzt von Mitarbeitern und Unternehmen gesprochen. Genauso ist es ja mit Kunden und dem Unternehmen. Da muss eine Transparenz in beide Richtungen stattfinden, dass einfach klar ist, so gehen wir mit deinen Daten um.
Das ist der Zweck. Dafür werden sie verarbeitet und alles andere besitzen wir zum Beispiel nicht. Und wenn doch, warum?
Das sind halt Sachen, die muss man dann auf jeden Fall darstellen, die muss man klarstellen, so dass beide Seiten wirklich fein damit sind. Und dann denke ich, das ist glaube ich die größte Hürde, das erst mal zu schaffen.
[Michael]
Die größte Hürde ist, die Transparenz reinzubringen. Es ist immer wieder das gleiche Thema, sich bewusst zu werden, was mache ich denn überhaupt? Was verarbeite ich denn überhaupt?
Was habe ich denn überhaupt für Daten? Was habe ich für Daten? Wo kommen sie her?
Was sind es für Daten? Was mache ich damit? Welche Software-Systeme setze ich ein?
Wer hat Zugriff auf den ganzen Kram? Und wie lasse ich die Daten irgendwann wieder sterben? Also wie kriege ich mich von den Dingen wieder gelöst?
Wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass ich sie, wenn ich sie nicht mehr brauche, dass ich sie lösche? Das ist immer so der Zyklus, den man sich anguckt. Und der muss natürlich so transparent sein, dass ich mit einem guten Gewissen abends schlafen kann und sagen, ja wohl, so ist es und so könnte ich es auch jedem erklären.
Egal, ob es jetzt eine Behörde ist, die kommt oder ein Kunde, der fragt und sagt, was habe ich jetzt mit meinen Daten? Was machst du damit, dass ich sagen kann, pass auf, das ist das Verfahrensverzeichnis beziehungsweise das ist die Sache, wie wir es machen müssen, die Informationspflichten. So wird es getan und es passt.
Das ist sehr wichtig.
[René]
Und daneben natürlich die technischen Herausforderungen, das dann entsprechend auch umzusetzen. Ich meine, wenn man ein Team hat, die das lösen können, dann wird das allermeiste auch schnell getan sein. Ich sage mal so, Löschrichtlinien, Daten zu schützen, da wird vieles dabei.
Also viele Maßnahmen lassen sich recht schnell umsetzen. Einige bedürfen natürlich auch ein bisschen mehr Überarbeitung. Aber auch das ist ja die Frage, wie ich meine eigene Compliance dann entsprechend ausgestalte und entsprechend dann die Maßnahmen ergreife.
Aber ich glaube, das sind so die größten Hürden, um in diese Bereiche reinzukommen.
[Michael]
Die Hürde ist das Mindset, das klar werden über den ganzen Rahmen, das Verschriftlichen und dann die entsprechenden notwendigen Maßnahmen dafür abzuleiten. Ganz grob, ja.
Transparenz und Vertrauen im Datenschutz
[René]
Ja, auch da, Michael hat es das eine Mal gesagt, der Spruch ist einfach hängengeblieben. Experten kosten Geld, aber die bringen halt auch entsprechende Mehrwert. Das sehe ich auch so.
Also wenn man an der Stelle wirklich Unterstützung braucht, immer dazuholen. Wir sprechen auch gerade nicht ausschließlich von uns. Das ist einfach ein allgemeiner Tipp, den sollte man wirklich in Anspruch nehmen.
Gerade im Datenschutzbereich, bevor ich mit Michael zusammengearbeitet habe, also wirklich mich mit ihm auch so tief auseinandergesetzt habe, ist es einfach so, dass ich immer dachte, okay, du weißt schon so einiges, alles was man so von verschiedenen Datenschützern mal aufgefasst hat. Aber man konnte auch erkennen, dass da doch noch sehr große Lücken waren. Deswegen ist es auch gut, dass man sich dann entsprechend die passenden Partner an die Seite holt, damit man eben diese Lücken schließt.
[Michael]
Ja, ich meine, wenn wir in die Management-Ebene rübergehen, ist es, wenn ich nach der ISO-Norm zertifiziert bin, in der Regel, je nachdem was für ein Unternehmen du bist, hast du eine 9001 inzwischen an der Backe, die gehört zu einem guten Ton. Das macht man, das macht auch Sinn, dann hat man eine gewisse Struktur, die man nachweisen kann. Da ist es eigentlich selbstverständlich, dass du irgendeinem Haus hast, der QM macht, der QMB, der QM-Manager, der für das QM-System verantwortlich ist, in der Regel mindestens eine Halbtagsstelle, eher eine Volltagsstelle, ist vollkommen klar, dass es da einen für gibt.
Und die Sensibilisierung muss halt hin, es muss halt auch irgendeinen dafür geben, der sich um den Datenschutz kümmert. Und es muss halt irgendeinen geben, der sich um das Thema Informationssicherheit, Hashtag 27001, NIS‑2, VDS 10.000 etc. pp., sich um den ganzen Kram kümmert. Oder du musst halt einfach den QMB wesentlich fitter machen und er muss alles auf einen Schlag machen, nur dann hat er garantiert keine Zeit mehr für andere Tätigkeiten. Also, wo ich hin will, ganz klar, du brauchst Experten für das Thema, sonst drehst du dich rund im Unternehmen und kommst nicht wirklich weiter oder läufst in die falsche Richtung. Das ist halt auch ärgerlich.
[René]
Ja, und am Ende des Tages soll man sich auf seine eigenen Kompetenzen konzentrieren und sich nicht in Bereiche einarbeiten, mit denen man eigentlich so kaum Berührungspunkte hat. Also so denke ich, dass du hast es vorhin… Vorhin?
Wenn jemand einfach nur mal hin und wieder mit so einem Thema zusammen, also irgendwie in Berührung ist, wird er in der Tiefe nicht das Wissen haben. So, und er wird sich immer wieder damit beschäftigen. Am Ende des Tages ist er aber für etwas ganz anderes im Unternehmen zuständig, damit das Unternehmen Geld verdient.
So hart, wie sich das anhören mag, in den allermeisten Fällen ist das Ziel aber, dass das Unternehmen Geld verdient. Und da gehören Datenschutz und IT in den meisten Fällen nicht dazu. Es sei denn, ich habe entsprechende Personen im Unternehmen.
Gesunder Menschenverstand in der Compliance
[Michael]
Ja, es stellt aber einen regelmäßigen Geldfluss sicher, weil wenn mein Unternehmen erst mal von irgendwelchen Vorfällen betroffen ist, lasst den ganzen Cybervorfall und den ganzen Kram weg. Wenn der Server stirbt, um es mal auf den Punkt zu bringen, oder wenn die Festplatte crasht, wo die Daten drauf sind, kostet das Unternehmen das einfach richtig Kohle und richtig Patte, wenn kein vernünftiges Backup-Konzept dahintersteht. Absolut.
[René]
Der Kunde hatte halt damals seinen Bauleiter eingesetzt, sich mit der IT auseinander zu setzen. Da merkt man halt, das sind zwei Branchen, die einfach nicht zusammengehören, die einfach nicht zusammenpassen. Und diese Person ist dafür da, um auf dem Bau das Geld zu verdienen.
Der soll sich nicht mit IT auseinandersetzen. Am Ende des Tages ist es ja auch so, meinetwegen beschäftigt er sich damit und dann gibt er diese Information an uns weiter. Was haben wir denn da gewonnen?
Gar nichts. Da hätten wir es von vornherein machen können, dann hätte er nämlich in der gleichen Zeit da das Geld verdient und wir hätten das wahrscheinlich genauso schnell lösen können. Darauf wollte ich einfach hinaus.
Und deswegen ist es halt wichtig, dann sich entsprechende Experten dazu zu holen, die eben diese Bereiche abdecken. Und zwar so, dass ich am besten als Unternehmen Ja und Amen dazu sage. Klar, man muss seine eigenen Werte natürlich auch vertreten können, darin seine eigenen Vorstellungen mit vorbringen.
Aber es muss eine Beratung geben, die dazu führt, zu sagen, ja, für euch ist das und das angemessen und so und so kann die Richtlinie aussehen. Und dann wird das ausgestaltet. So sehe ich das.
[Michael]
Und genau. Und was man halt auch immer noch sehen muss, du wirst ja damit nie fertig. Wann sind wir denn fertig?
Wann sind wir denn fertig mit dem Datenschutz? Wann haben wir denn die ISO mal fertig? Das sind immer mal so Sprüche, die ich dann auch Nein, das ist ja ein fortlaufender Prozess, den du in einem Unternehmen implementierst und dann meinst du etwas so ins Unternehmen.
Und das muss fortlaufend betreut werden. Das wird irgendwann mal weniger werden, wenn du es nämlich als laufenden Prozess drin hast. Und je häufiger du in so einem laufenden Prozess das Ding regulierst und steuerst und betreibst und fahren lässt und guckst, wohin es auspannt, umso einfacher ist es.
Ja, wenn du einmal im Jahr dir irgendwelche Richtlinien anguckst oder den ganzen Kram im Schrank verstauben lässt, dann ist es halt ein totes System. Und das kann halt immer sehr gut passieren, wenn der, der sich darum kümmert, A nicht die Kompetenzen hat, B nicht die Zeit hat und vielleicht C sogar auch gar nicht die Lust dazu hat. Wenn ich keinen Bock auf so eine Nummer habe, dann bleibt es auch schon mal irgendwo in der Ecke liegen.
Ja, und jetzt sind wir aber, jetzt kommen wir voll ins Normaltiefe rein, glaube ich, ja, Richtung ISO 27. Wenn ich von draußen getriggert werde, dass ich sage, was weiß ich, ich betreibe ein Rechenzentrum oder ich arbeite mit hochsensiblen Daten, meine Kundenanforderungen sind, weiß man, weiß man ISO System nach, dann hast du in der Regel ein ISO 27001, Informationssicherheitssystem, was du nachweisen musst. Und das ist schon ein Brett, was du bohren musst an Compliance und an internen Richtlinien, was du ins Unternehmen einpflanzen musst.
Und das ist ein Brett, was du bohren musst, dass du halt eben am Ende vom Tag ein funktionierendes System hast, was dir ein externer Auditor bestätigt, damit du dir ein Zertifikat an die Wand hängen kannst. Das, das kriegst du nicht mal eben schnell nebenher gemacht. Und das kriegst du auch nicht gemacht mit, ich kaufe mir jetzt mal im Internet ein Vorlagenpaket und ab dafür, ja, für, für was weiß ich, 99,80 Euro, jetzt kaufe ich mir noch die Norm für 120 Euro, die lege ich mir in das Kopfkissen und dann setze ich das mit den Templates einfach um.
Mach suchen, ersetzen, Musterkunde durch meinen Firmennamen und ab dafür. Das funktioniert halt nicht. Das sind halt so, ja, wenn wir über IT Compliance und wir reden über Dokumentation, wer schreibt, der bleibt, dann reden wir darüber, dass wir Expertise reinbringen und beschreiben, wie wir es im Unternehmen wirklich machen.
Und da komme ich mit irgendwelchen Template-Dingern und mit 99-Euro-Dingern, damit komme ich nicht weit. Ich muss wissen, was ich tue. Ich muss das beschreiben und das geht nur dann richtig, wenn ich das Know-how dahinter habe und ich weiß, was ich da tue.
[René]
Ja, du, Templates sind ja auch eigentlich genau das, was wir in der letzten Episode kurz angesprochen hatten. Wenn ich anfange, irgendwie andauernd Dokumente, oder was heißt andauernd, aber wenn ich Dokumente nehme, die quasi schon fertig sind und ich soll sie nur noch per Lückentext ausfüllen, dann wissen wir doch alle, dann macht man das, aber man bringt halt sehr wenig irgendwie noch mit rein. So kenne ich das zumindest auch von mir, wenn man sowas macht.
Also ich gehe lieber etwas freier an diese Geschichten ran und baue dann die Richtlinie, also nein, die Richtlinie ist jetzt falsch, aber so die gesetzlichen Dinge, die baue ich in das ein, was meine Ideen sind. Ich hole mir nicht die Ideen von anderen.
[Michael]
Ja, wobei man da aber auch fairerweise sagen muss, du musst halt auch, zumindest habe ich das als Berater so, ich erfinde auch nicht jedes Mal das Rad neu, aber ich sage meinem Kunden, pass auf, ich habe ein Template-Paket, nimm es dir, fülle die, suche ein Ersetzen bei Word und dann wird schon alles gut sein, sondern ich nehme mir für mich diese Vorlagen und diese Templates, die ich habe, mit unterschiedlichen Textbausteinen, mit unterschiedlichen Szenarien und dann kann ich die mit einem Kunden in Ruhe besprechen und kann das so individualisieren, dass es passt, auf Deutsch gesagt, dass eben nicht nur der Name getauscht wird und ich vielleicht noch, das habe ich bei anderen Kunden auch schon gesehen, dann war mal der Kundenname falsch geschrieben aus Versehen, da hat er mal Buchstabe geschluckt oder sonst irgendwas und das findest du halt bei Suchen und Ersetzen nicht und dann steht halt auf einmal mitten im Fließtext ein alter Kundenname noch falsch geschrieben drin bei einem neuen Kunden, weil der eben durch Suchen und Ersetzen eben den Kundennamen nicht raus, was weiß ich, Buchstabe hatte gefehlt oder so.
Also das sind so Gaps, wo ich einfach nur noch da grinsen kann und das ist so und dann siehst du, dass die Unterlagen nicht richtig gelesen worden sind, dass es nicht richtig gepasst hat und dann kann es am Ende nicht richtig, dann kann es nicht gut werden.
[René]
Michael, es geht ja auch gar nicht darum, dass du das Rad neu erfindest, mir ging es ja jetzt aus Sicht des Unternehmens. Wir haben ja letztes Mal gesagt, das ist ja die Frage, aus welcher Richtung man gerade kommt, ob man sagt, ich will jetzt diese ISO erfüllen, weil es mir gerade auferlegt wird oder ich möchte jetzt gerade den Datenschutz einfach erfüllen. Aber wenn ein Unternehmen mal nicht aus dieser Richtung kommt und selber hat es ja irgendwelche Gründe, warum wir jetzt an dieser Stelle stehen, dann kommt dieses Unternehmen ja mit seiner Idee oder sagt, okay, das und das ist das, was wir jetzt gerade fest regeln möchten, wofür wir die Compliance haben möchten und jetzt brauchen wir dich dazu, um das in den vernünftigen Guss zu bringen.
Dann bringt dieser Kunde, dieses Unternehmen ja trotzdem seine eigenen Ideen, seinen eigenen Anspruch da quasi mit rein. Also nicht, dass wir uns da falsch verstehen, dass du Templates verwendest, das ist völlig richtig. Ihr bringt es ja dann nachher zusammen, diese Idee und das, was den rechtlichen Bereich angeht.
Das ist ganz klar.
[Michael]
Was man auch sagen muss, aus einem Template sind noch nie zwei identische Dokumente erstanden, die ich eins zu eins bei irgendwelchen Kunden skalieren oder kopieren kann. Das ist immer eine individuelle Sache auf den Kunden angepasst und das sind immer individuelle Kisten, die nur dann funktionieren, wenn der Kunde aktiv das Dokument gelesen hat, daran mitarbeitet, seine Ideen reinbringt. Und das ist bei allen Dokumenten so.
Und wenn wir nur über eine Passwortrichtlinie reden, über eine Verschwiegenheitserklärung, die an sich ja, okay, machen wir Verschwiegenheit, wird schon irgendwie passen und Passwort sind wir uns auch einig. Setz noch schnell ein, wie viel Zeichen du haben willst über 8 und alles ist gut. Selbst da gibt es Individualisierung drin und Sachen drin, dass der Kunde sagt, ich hätte es gerne anders da.
Und wenn es das Wording vom Unternehmen ist, dass das Unternehmen sagt, bei uns, wir nennen das anders da. Das heißt bei uns nicht Richtlinie, das heißt bei uns Prozess, das gibt bei uns Compliance. Also alles das sind Dinge, die die Individualisierung sind, um es in dem Mindset von unserem Unternehmen anzupassen.
[René]
Ja, deswegen ist es ganz wichtig, dass man das auch wirklich individuell hält. Jedes Unternehmen hat seine eigenen Prozesse. Also ich bin zum Beispiel so, deswegen funktionieren bei mir Templates oft nicht.
Klar, so als Richtwert, dass man selber sagt, okay, wir haben jetzt das und das und da kann ich es dann einsetzen, okay.
Individualisierung von Richtlinien und Templates
[René]
Aber grundsätzlich, also alleine schon, wenn wir vom CI sprechen und so. Also ich bin da sehr kleinlich und möchte, dass dann alles schön einheitlich aussieht, also auch von der Wortwahl und so, dass das alles so eine Sprache spricht.
Deswegen konnte ich das gerade sehr gut nachvollziehen, was du da über den einen Kunden gesagt hast. Ja, da sollte man halt gucken, dass man selber auch wirklich seine eigenen Sachen damit reinbringt, dass es wirklich eins zu eins dann so passt, wie man es gerne hätte. Dafür hat man dann auch den externen Experten.
Es bringt nichts, wenn man dann sagt, ist ja cool, dass du jetzt hier bist, dann gib mir mal, was du hast. Das wird schon alles richtig sein. Also man muss da wirklich auch dann alles in Anspruch nehmen, was derjenige dann auch mit sich bringt.
[Michael]
Genau. Die Kunst liegt darin, die Freiheiten nenne ich es jetzt einfach mal und die Kreativität von dem Unternehmen so in diese Richtlinien reinzupacken. Wir hatten das im letzten Podcast dass einfach geschrieben sind, dass das alles passt und die Individualisierung so vom Unternehmen mit rein implementiert wird, dass es trotzdem noch konform ist zu irgendwelchen Richtlinien, zu irgendwelchen Gesetzen, dass es halt noch passt, dass die Ideen halt eben am Ende in den Guss reinkommen, der funktioniert.
Das ist die Kunst. Und das kann kein Template und kein GPT. Noch nicht, Gott sei Dank.
[René]
Ja, aber dann hätte man auch am Ende des Tages, wenn sowas von der KI gelöst wird, wissen wir auch, auch dahinter steckt ja immer so eine recht einheitliche Vorlage, die dann natürlich ein bisschen individueller wird, aber an sich der Baukasten ist ja immer wieder der gleiche. Ja, Michael, ich würde fast sagen, Datenschutz, Informationssicherheit sind wir jetzt, was die Compliance angeht, wie gesagt, das ist ja noch recht allgemein gehalten. Da wären wir jetzt so am Ende angekommen, zumindest was so die grundsätzlichen Dinge angeht.
Und wir würden dann im nächsten Schritt, in der nächsten Episode dann auf die regulatorischen Anforderungen und Standards eingehen.
[Michael]
Ja, also wir müssen natürlich, wir können jetzt, wir haben jetzt eine sehr hohe Flughöhe gehabt hier in dem Podcast. Dann haben wir mal so ein paar Themen angestrichen. Wir werden natürlich in den nächsten Themen auf Dinge eingehen, wie Passwortlevel, Backupkonzepte etc. pp. Welche Richtlinien oder welche Compliance sollte ich mir denn geben? Mit welchem Hintergrund?
Für mich, für mein Unternehmen, fürs Rechtliche und fürs Gesetzliche. Ja, genau.
[René]
Da werden wir aber, denke ich, also wir werden jetzt nicht auf jeden einzelnen Punkt dann nochmal eingehen. Es ist durchaus möglich, also wir werden schon nennen, okay, zum Beispiel so eine Passwortrichtlinie sollten wir haben. Wir werden dann aber nicht nochmal ins Detail eingehen, wie diese denn auszusehen hat.
Das werden wir einmal exemplarisch machen, dass man grundsätzlich weiß, was damit gemeint ist, was da in so einer Richtlinie drinstehen sollte.
Ausblick auf zukünftige Themen im Datenschutz
[René]
Aber dann werden wir uns auch ein bisschen da rausziehen. Das hat einfach den Hintergrund, dass wir ja in vorigen Episoden schon über viele Dinge, über mögliche Umsetzungen gesprochen haben, nur damit wir es nicht doppeln.
[Michael]
Wir haben die DIN SPEC besprochen, die 27076, glaube ich, sehr detailliert mit allen möglichen Maßnahmen. Das ist eine super Möglichkeit, Honig zu saugen und sich schon mal Gedanken zu machen und ein Mindset dafür zu kriegen, wie Sachen ticken und wie man Sachen umsetzen kann im Unternehmen, um mit seinen eigenen Compliance-Richtlinien die Sicherheit im Unternehmen nach oben zu drücken. Das war, glaube ich, eine ziemliche Button-Line, Sachen, was die 27076, die DIN SPEC macht.
Dass es nichts abgedreht ist, und das haben wir alles im Detail besprochen. Das ist ein super Einstieg in das ganze Thema.
[René]
Definitiv, genau. Da werden wir uns jetzt nach und nach durchhangeln und schauen, welche Bereiche es auch branchenspezifisch gibt, wie diese aussehen können. Wir werden das exemplarisch machen und dann gehen wir so nach und nach durch, bis wir unserer Meinung nach alles erreicht haben, also immer vom Allgemeinen.
Wir werden nie fertig, das ist klar.
[Michael]
Ich habe gerade etwas anderes im Kopf gehabt. Ich gucke gerade nach draußen. Wir haben gerade Mitte August, wir sind gerade, glaube ich, bei gefühlt 38 Grad in der Sonne, und ich überlege gerade, ob wir es schaffen, zum letzten Beitrag die Weihnachtsmütze aufzusetzen oder ob wir noch weit über das Benzin hinausschießen.
[René]
Okay, sagen wir mal so, wir versuchen es, bis Weihnachten zu deckeln, damit wir jetzt nicht, was weiß ich, wie lange darüber sprechen, weil da gibt es noch genug andere Themen, gerade auch, was dann wieder kommt. Aber wir werden es jetzt natürlich nicht komplett nur oberflächlich gerade überfliegen, weil die Compliance generell ist schon ein sehr großer Punkt und kann sehr spezifisch sein, kann allgemein sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, eine Compliance einzuführen. Und dem Thema möchten wir auch gerecht werden.
Also dementsprechend werden wir auch die Zeit investieren, auch hier entsprechend nutzen. Und auch da, wenn dann irgendwann mal Anregungen da sind, wo ihr das Gefühl haben solltet, okay, da fehlt mir jetzt ein Thema, ich habe da irgendwie was, das sollte auf jeden Fall noch mal besprochen werden, immer gerne in die Kommentare oder per Nachricht an uns, auf unsere LinkedIn-Seiten, per Nachricht an uns direkt, per Mail, per was weiß ich was, immer gerne melden. Und dann schauen wir, dass wir diese Sachen dann eben mit einbauen, damit wir eben da auch euren Wünschen entsprechend gerecht werden und ja, den Umfang bieten, den ihr auch benötigt und euch wünscht.
[Michael]
Sehr schön. Würde ich sagen, Sack zu, Deckel drauf, ab in den Pool. Besten mit einem kalten Weißwein oder so.
[René]
Kalter Weißwein, okay.
[Michael]
Ja klar, Weißwein trinkt man kalt.
[René]
Ja, ich komme aus dem Norden, wir trinken keinen Wein.
[Michael]
Ja, komm mal in mein Alter, dann weißt du auch einen guten kalten Weißwein zu schätzen. Die Kunst ist, davor gegen den Durst was zu trinken und nicht den Wein als Durstlöscher zu nehmen.
[René]
Eine kühle Weizenschorle, die tut es auch.
[Michael]
Ja, genau, vorher zwei Weizen gegen den Durst und dann Wein für den Geschmack. In diesem Sinne, einen schönen Feierabend, vielen Dank fürs Zuhören. Wir hören uns beim nächsten Mal von meiner Seite aus.
Tschüss. Die letzten Worte sind dir, René.
[René]
Besten Dank, Michael. Besten Dank in der Runde. Wir hören uns in 14 Tagen wieder.