
Artwork ist KI generiert
Wie Unternehmen Krisen vorbeugen und im Ernstfall handlungsfähig bleiben.
In der IT und im Datenschutz spielen das Risikomanagement und die Notfallplanung eine große Rolle. Wir sprechen darüber, wie du Risiken erkennst, bewertest und minimierst – mit Schulungen, klaren Prozessen und Maßnahmen für Cloud-Dienste und den Ernstfall.
16. August 2024 | 49:34 min
Transkript
Begrüßung
[Michael]
Hallo und herzlich willkommen zu unserer aktuellen Podcast-Folge unserer users lounge. Heute wieder mit mir am Start ist der René. Moin René, grüß dich.
[René]
Moin Michael, moin in die Runde.
[Michael]
René, wir haben heute das Thema Risikomanagement in der Informationssicherheit. Klingt auf dem ersten Schritt glaube ich wilder wie es eigentlich ist. Ich würde heute gerne mit dir ein bisschen über Datenschutz, Informationssicherheit, Risikomanagement und vielleicht sogar durch dich als IT-Profi praktische Umsetzung und praktische Reduzierung von IT-Risiken sprechen.
Passt dir das?
[René]
Na klar.
[Michael]
Klingt regulatorisch, klingt normativ, klingt erstmal dramatisch, aber ich glaube, dass man ganz viel davon mit dem gesunden Menschenverstand erklären und auch beschreiben kann, so dass es wahrscheinlich hoffentlich viele Zuhörer einen entsprechenden Zugang dazu kriegen. Und natürlich gleich vorweg, Fragen, Anregungen, etc. pp.
Schickt uns gerne eine Nachricht, schreibt unten in die Kommentare rein. Wir würden uns bei euch melden und das wäre schön, wenn wir ein bisschen Feedback kriegen würden. René, Risikomanagement in der Informationssicherheit.
Worum geht es? Was wollen wir betreiben? Wir hatten im letzten Podcast ganz kurz das Thema mit dem IT-Vorfall bzw.
mit dem Ausfall von Computersystemen an Flughafen etc. pp., was durch die Medien gegangen ist. Wir hatten einen ganz leichten Anschnitt gemacht schon zum Thema Risikomanagement, wo wir gesagt haben, was hätten wir getan oder was könnte man tun, um irgendwelche Risiken zu betrachten, irgendwelche Risiken zu minimieren, um halt einfach solche Sachen für mich zu verhindern.
Kritische Prozesse und Risikoanalyse
[Michael]
Und das ist auch, glaube ich, schon im Kern das Wichtigste, wenn ich ins Risikomanagement reingehe oder wenn ich Risikomanagement Informationssicherheit mache, ist der erste Schritt, den ich immer so machen müsste und ich meinem Unternehmen immer klar mache, ist, schreibt mal auf, was ihr habt und macht euch mal den Risiken bewusst, die ihr überhaupt im Unternehmen habt. Du betreust ja auch viele Unternehmen im Bereich IT. Wie geht ihr an dieses Thema dran?
Werdet ihr das Thema bei deinen Kunden angesprochen? Macht ihr was in diese Richtung? Wie läuft es bei euch ab?
[René]
Sagen wir mal so, es ist eher selten, dass der Kunde uns anspricht. Das muss man ehrlicherweise sagen. Ja, also es gibt da verschiedene Dinge, die man ein bisschen betrachten muss.
Einmal ist es so, das hatte ich vor, ich glaube, in der vorletzten Episode mal genannt, bei den Managed Services ist es so, dass wir kritische Prozesse abfragen. Das ist ja auch ein Teil schon der eigenen Risikoplanung. Das heißt, wenn wir wissen, was sind die kritischen Prozesse, dann kann man darauf eingehen und schauen, dass man diese also bei Ausfall möglichst schnell wieder in Betrieb hat, beziehungsweise komplett diesen Ausfall versucht zu verhindern.
Auch da muss man sich immer klar sein, wie lang ist meine Zeitspanne, die ich wirklich auf diese Systeme, auf die Prozesse verzichten könnte. Der ist auch immer völlig unterschiedlich.
[Michael]
Und darüber hinaus, ja. Das sind aber schon Maßnahmen, die ihr macht im Auftrag eines Kunden, weil der Kunde schon das Risiko für sich erkannt hat. Wo ich am Anfang mal raus will, okay, dann weiter.
[René]
Ja, also es ist ja ganz oft so, grundsätzlich, nehmen wir mal an, wir würden jetzt über einen Managed Service sprechen. Dann ist es ja so, der Kunde sagt, okay, wir möchten unseren Server, meinetwegen über euch verwalten lassen und ja, komplett in eure Hände übergeben. Dann ist es ja so, dass wir für uns ja abwägen müssen, welche Prozesse sind denn so kritisch.
Dass, wenn es ausfällt, dass wir darauf entsprechend reagieren oder schon Maßnahmen in der Tasche haben. So, und das ist halt etwas, das ist dem Kunden meistens so nicht bewusst. Und wenn man sich da hinsetzt, ist es ganz oft so, ja, ist kein Problem.
Also wir könnten einen Tag darauf verzichten und dann ja. Aber was macht ihr denn, wenn ihr, ich sag mal, wenn das jetzt ein großes Unternehmen ist, was jeden Tag wirklich viele Rechnungen rausschicken muss, die auch auf diese Zahlungen zeitnah angewiesen sind. Dann ist es ja einfach so, wenn man dann mal fragt, so ja, wie lange kannst du denn wirklich darauf verzichten?
Was würde passieren? Also was wäre das für euch für eine Konsequenz, wenn das eben nicht, also wenn ihr jetzt wirklich einen Tag darauf verzichten müsstet. Was würde dann passieren?
Was hat das bei euch für Auswirkungen? So, und dann nähert man sich meist so diesen Punkt an, wo man dann sagt, okay, ja, zwei Stunden könnten wir, aber eben nicht den ganzen Tag oder ähnliches. Also da meistens ist es dem Kunden nicht ganz so bewusst.
Und das ist jetzt wirklich nur, das ist jetzt die reine Risikoanalyse, was zum Beispiel Services bei uns angeht. Und darüber hinaus bieten wir zum Beispiel noch Notfallplanung. Also das wäre dann möglich, ja, wo man dann bestimmte Systeme durchleuchtet und sagt, okay, wenn dieser Fall eintritt oder dieser Fall, also man durchläuft da unterschiedliche Möglichkeiten des Ausfalls oder der Ausfallursache auch und schaut dann eben, wo das höchste Risiko ist und sorgt dann dafür, dass man eben für diese Fälle dann eben auch eine mögliche Lösung schon in der Tasche hat.
Das heißt, ich sage mal, der Server fällt aus und dann haben wir als ersten Ansatz eine Reparatur. Keine Ahnung, wenn jetzt ein Hardware-Defekt da ist, dass man eben was austauscht. Okay, das ist ja relativ schnell, aber es gibt auch gewisse Prozesse.
Also ich sage mal, wenn jetzt irgendwann der Server startet nicht mehr, sondern ist die erste Analyse Hardware. Okay, Hardware ist es nicht. Gut, dann ist es vielleicht irgendwie entweder das Betriebssystem oder keine Ahnung irgendwas.
Und das sind so Sachen, daran hangelt man sich dann lang. Also es gibt so einen gewissen Leitfaden, der führt einen da durch. Und die Notfallplanung ist tatsächlich auch so aufgebaut, dass sie nicht nur von uns durchgeführt werden kann, sondern von jedem x‑bedebigen Dienstleister, weil also das ist jetzt keine Schritt-für-Schritt-Anleitung, sondern einfach nur ein Weg, der da aufgezeigt wird, wie man da vorangeht.
Und wenn irgendwann gibt es so einen Punkt, der dann erreicht ist, wenn wir diesen Punkt erreichen, dann ist es nicht mehr rentabel, also sowohl für den Kunden den Ausfall zu tragen. Man könnte sich ja jetzt dumm und dusselig suchen, bis man irgendwann die Ursache gefunden hat. Aber irgendwann gibt es so einen Punkt, wo man sagt, okay, und hier ist jetzt der Schnitt.
Wenn wir diesen Punkt erreichen, dann kommt ein neuer Server, dann wird komplett neu aufgesetzt oder, oder, oder, oder. Also da gibt es ja auch viele Möglichkeiten. Und all das, das ist eben die Notfallplanung.
Also dass man wirklich für gewisse Fälle einfach sofort einen Plan in der Hinterhand hat, dass man da drauf reagieren kann. Okay.
[Michael]
Viel Input, viel reingeworfen, viel Teilthemen. Sorry. Teilthemen, Risiko.
Kein Problem. Viel Teilthemen, Risikomanagement. Ich will mal gucken, ob wir ein bisschen Ordnung in das ganze Thema reinkriegen.
Was wichtig ist und was du auch schon richtig gesagt hast, ist im allerersten Schritt, und das hast du eben ganz gut beigebracht, wie du gesagt hast, wir sprechen dann mit dem Kunden, wie lange kannst du wirklich darauf verzichten und was kann ausfallen. Also hier ist ganz wichtig, wenn ich, wenn ich Risikomanagement betreibe und nennen wir es gar nicht Risikomanagement, reden wir mal vom gesunden Menschenverstand, reden wir davon, ich bin ein Geschäftsführer, ich habe ein Unternehmen, dann muss ich mir schon mal klar sein, was mein Unternehmen macht, das habe ich in der Regel, welche Tools ich dazu brauche und wie lange ich theoretisch auf so ein Tool verzichten könnte, beziehungsweise was ich immer sehr gerne in Unternehmen mache, ist mit Mitarbeitern zu reden im Schritt und zu gucken, was muss denn passieren, dass eure Bude stillsteht. Also was muss wirklich passieren, damit das Unternehmen steht und nicht mehr arbeitsfähig ist.
Und dann kommen schon Aussagen, entweder vom Geschäftsleiter oder von Mitarbeitern, der sagt, ja, wenn die Produktionsmaschine steht vorne, ganz am Anfang die Produktionsmaschine einen Ausfall hat, können alle nachgelagerten Prozesse nicht mehr gehen, dann steht die ganze, da steht das ganze Band. Oder jetzt kommt garantiert immer die Aussage, ja, wenn bei uns das Internet ausfällt, können wir die Mitarbeiter nach Hause schicken. Oder wenn der Strom ausfällt, können wir heimgehen.
Oder wenn der Server ausfällt, das ist dein Beispiel, der Server steht, dann können wir nicht mehr weiter arbeiten. Das heißt, das Wichtigste, was man am Anfang machen muss, wenn man einen Einstieg kriegen will in das Ganze, man muss sich mal überlegen, was macht mein Unternehmen, was setze ich für Geräte und Techniken ein, um das zu machen, was mein Unternehmen ausmacht, also Geld zu verdienen. Und was muss passieren, damit ich in meinem Unternehmen nicht mehr handlungsfähig bin.
Risikoidentifizierung und ‑bewertung
[Michael]
Das ist so der Einstieg. Das ist auch das, was du eben gesagt hast. Und dann, das ist so die erste Aufnahme der Risikoerfassung, dass ich mir einfach meinen Risiken bewusst werde.
Stromausfall, Netzwerkausfall, Serverausfall, Telefon ist weg, also Internetverbindung ist weg, Mitarbeiter sind nicht verfügbar, Maschine 1 bleibt stehen, whatever. Diese Risiken nehme ich mir auf. Das sind meine Risiken, die ich mir dann in dem ersten Moment erst mal greife und die ich mir bewusst werde.
Und ich finde, das ist ein ganz wichtiger erster Schritt für das gesamte Risikomanagement und die Basis für alles, was weitergeht. Nur wenn ich meine Risiken kenne, kann ich meine Risiken im nächsten Schritt bewerten und behandeln. Und das ist ja das, was du eben auch gesagt hast, ganz klar.
[René]
Da auch ein gutes Beispiel. Wurde mir mal auf einer Schulung selber genannt. Da ging es tatsächlich auch um Notfallplanung.
Da fand ich mal ein Paradebeispiel. Was ist, wenn, du hast jetzt, keine Ahnung, Stromnetzanbieter, also Stromanbieter und er hat sein Stromnetz oder steht irgendwo ein Mast. Was ist, wenn da jetzt jemand hinläuft und da mit dem Hammer reinhaut?
Schraubt die Kappe ab und haut da mit dem Hammer rein. Oder da schlägt der Blitz ein, oder ich habe Hochwasser, oder das Ding fällt um, wie auch immer. Was passiert, wenn dieses Ding ausfällt?
Wie gehen wir da vor? Das ist halt eine reine Notfallplanung. Da passt das ganz gut.
Beispiel fand ich sehr, sehr treffend. Das kann man halt auf sehr viele Dinge ummünzen. Natürlich ist das jetzt auf Worst Case, aber es passt halt sehr gut.
Also dieses Beispiel kann man halt wirklich auf alles andere übertragen.
[Michael]
Ich habe als Beispiel immer, und mit dem Beispiel können wir wegen mir auch gerne uns durchhangeln durch die ganze Nummer, Ausfall Internet. Und was muss passen? Also Risiko Internet fällt aus.
Was können die Ursachen sein für einen Ausfall vom Internet? Und dann komme ich sehr schnell. Im nächsten Step ist, was können die Ursachen sein, warum etwas ausfällt, was ich dringend erforderlich brauche?
Und dann gibt es halt, die Telekom ist nicht verfügbar. Vodafone hat eine Netzstörung. Da ist auch der typische Bagger an der Straße immer so, dass der Running Gag und der Beispiel bei irgendwelchen Schulungen, bei irgendwelchen Seminaren, das ist, wenn die Straße aufgerissen wird und er reißt das Kabel ab und es ist halt einfach nicht mehr verfügbar.
Also ich muss mir klar werden, was sind meine Assets, meine Werte im Unternehmen, die schützenswert sind, die ich haben muss, die ich brauche? Was kann dazu führen, dass in meinem Unternehmen diese Werte nicht mehr zur Verfügung stehen bzw. mein Betriebsprozess unterbrochen ist?
Und wenn ich das aufgelistet habe, dann setze ich mich im nächsten Schritt klassisch Risikomanagement hin und sage, wie wahrscheinlich ist es, dass das wirklich passieren kann und welche Auswirkungen hätte das auf mein Unternehmen? Und dann sind in der Regel unterschiedliche Kategorien. Also ich sage jetzt mal Eintrittswahrscheinlichkeit von selten bis häufig und Auswirkungen von gering bis katastrophal, wobei katastrophal wäre unternehmensgefährdend, gering wäre es halt mal eine kurze Unterbrechung oder es juckt mich im Prinzip gar nicht, es ist halt da, es kratzt mich nur ganz kurz.
Das muss ich klassifizieren, dass ich einfach weiß, ich habe ein Risiko, also ich habe ein Asset, ich habe auf dem Asset ein Risiko und das Risiko, dass das Risiko eintritt, hat diese Wahrscheinlichkeit und hätte im Eintritt diese Auswirkungen und das muss ich mir angucken. Und dann habe ich schon Risikomanagement ganz schön viel gemacht und da bin ich immer noch ganz, ganz weit, da bin ich noch gar nicht in 27, noch nicht in 31.000, noch nicht richtig tief im Risikomanagement drinne, sondern da habe ich mir einfach nur Gedanken gemacht, was habe ich in meinem Unternehmen, was kann passieren, um gewisse Dinge zum Stillstand zu bringen, wie wahrscheinlich ist es und wie weh würde mir das tun als Unternehmen? Und dann habe ich schon ganz, ganz viel gemacht, weil dann habe ich schon die Risikoidentifizierung und die erste Risikoklassifizierung schon gemacht und erledigt und habe ein sehr transparentes Bild von meinem Unternehmen und von meinen Risiken. Und dann, wenn ich das habe, dann mache ich mir im nächsten Schritt Gedanken, wie IT-Dienstleister ins Boot kommen und wie ich welche Risiken nach unten drücke, um halt eben in einen akzeptablen Bereich reinzukommen.
[René]
Genau. Was auch oftmals einfach schon ein Thema ist, nehmen wir mal diese Notfallplanung. Wie ich gerade schon gesagt habe, es ist wirklich selten so, dass der Kunde auf uns zukommt und sagt, hey, wir müssten mal eine Notfallplanung angehen.
Es kommt meist aus dem Gespräch heraus. Und ich glaube, dass die Notfallplanung an sich, dass man erst mal niederschreibt, welche Systeme habe ich, wie kritisch sind die Prozesse, die da drauf laufen und wie können wir da überhaupt mit umgehen, wie lange können wir?
Notfallplanung und organisatorische Maßnahmen
[René]
Das ist eigentlich schon ein Riesenpunkt.
Also es ist nicht nachher das Niederschreiben, dass wir grundsätzlich sagen, okay, dann installierst du den Server neu, dann, keine Ahnung, baust du hier einen Teil neu ein, sondern es ist meist schon dieser Weg dahin, der einfach ein Riesenschritt ist, sich überhaupt bewusst zu werden, wie kritisch eigentlich gewisse Systeme sind und wie egal vielleicht andere im Gegensatz dazu sind. Das ist schon immer ein sehr, sehr großer Schritt und deswegen ist es auch wichtig, dass man sich da von außen unterstützen lässt. Du sagst es ja gerade, man muss das erst mal selber irgendwie niederschreiben.
Ich glaube, dass es da ein bisschen schwierig ist, wenn man selber aus dieser Richtung nicht kommt, als IT-Leiter sich da hinzusetzen und vielleicht das zusammenzuschreiben. Das ist gar nicht so einfach, weil man für sich, es ist ja immer klar, es sind die gleichen Systeme, man kennt die halt, ja und dann macht man hier dies und dann macht man da das und dann läuft das schon wieder. Aber gerade wenn von extern dann jemand dabei sitzt und man wirklich so die gewissen Fragen gestellt kriegt, dann wird man schnell darauf stoßen, dass das auch sinnvoll ist, dass dann noch jemand anders sitzt, weil der das von außen ja auch nochmal anders betrachtet.
Auch diese Einschätzung von, wie kritisch das Ganze eigentlich ist und dass man auch mal hinterfragt, wie viele Benutzer sitzen denn dahinter, die damit arbeiten. Es mag sein, dass da manchmal ein ganz kleines Tool auf dem Server läuft und es ist halt eigentlich nur eine Kleinigkeit. Aber wenn ich dieses Tool nicht hätte, dann können dahinter 100 Leute nicht arbeiten.
Es sind halt so Sachen, darüber muss man dann auch mal ganz gezielt sprechen. Da ist es wirklich gut, wenn man sich jemanden dazuholt, der eben diese Fragen dann auch stellt und auch mal einen Finger in die Wunde legt. Das gehört einfach dazu.
[Michael]
Wobei ich gelernt habe, jetzt im Zusammenhang mit Informationssicherheit und IT, dass IT-Leiter sehr wohl sehr genau wissen, in der Regel, wo ihre Probleme sind. Und der, der sehr genau sagen kann, hier pass auf, der Switch ist seit acht Jahren alt, der Chef gönnt dem Unternehmen keinen neuen. Oder da unten haben wir eine Fritzbox stehen, die ist schon End-of-Life-Cycle.
Oder wenn die Fritzbox da unten zum Stehen kommt, haben wir 100 Mitarbeiter, auf einmal kein Internet mehr etc. pp. Das heißt, solche IT-Leiter haben in der Regel schon ein gutes Gefühl dafür, was für Risiken oder was für Gefahren, ich nenne es mal Gefahren, im Unternehmen bestehen.
Die brauchen aber einen und da bin ich bei dir, wenn die nicht so affin sind für, wie fasse ich was zusammen, wie bringe ich es auf Papier, wie greife ich, wie mache ich es greifbar. Dann ist das immer ganz gut, wenn die einen Sparing-Partner an der Hand haben, der einfach da reinkommt, gezielte Fragen stellt und sie einfach so ein bisschen durch diese Ist-Aufnahme und durch diese erste Risikobewertung einfach begleitet und mit durchführt. Da bin ich vollkommen bei dir.
[René]
Was auch auf jeden Fall unterstützend ist, und das ist auch für IT-Leiter gerade sehr unterstützend, wenn die im Unternehmen, wie du gerade sagtest zum Beispiel, der Switch, der ist ja halt jetzt acht Jahre alt und man gönnt mir keinen neuen. Ja, da kann das von extern, die Meinung von extern, die da nochmal mit rein spielt, kann dann natürlich nochmal unterstützend sein. Also ist es ja, verstehe mich nicht falsch, wenn man von außen eine Meinung hört und diese Meinung sagt, dass in meinem Netzwerk etwas geändert werden muss, dann liegt das nochmal ein bisschen schwer.
Das soll nicht heißen, dass der Geschäftsführer meinetwegen nicht auf den IT-Leiter hört. Darum geht es nicht, sondern einfach, man möchte sich dann, die Blöße ist jetzt auch falsch. Naja, aber man hört halt auf die externe Meinung nochmal zusätzlich und wird der noch eher nachkommen, als wenn es die Person sagt, die in meinem Unternehmen tätig ist.
Das ist schon so. Also das ist so meine Erfahrung.
[Michael]
Ja, genau. Und Schritt weiter, ich habe meine Risiken erfasst, ich habe das Risiko, also ich habe es identifiziert, ich habe es klassifiziert und dann überlege ich mir Maßnahmen, wie ich das Risiko nach unten drücken kann. Und wenn ich davon rede, dass ich Maßnahmen ergreife, um das Risiko zu reduzieren, ist es in der Regel so, dass ich immer einen Einflussfaktor reduzieren kann.
Also entweder sage ich, ich reduziere die Eintrittswahrscheinlichkeit nach unten oder ich reduziere die Schadenshöhe nach unten. Dass ich beide Faktoren auf einen Schlag mitgreife, ist sehr selten. Meistens konzentriere ich mich, wenn ich Risiken behandle, entweder auf die Auswirkung oder auf die Eintrittswahrscheinlichkeit.
Bleiben wir beim Internetausfall. Wenn ich eine Maßnahme treffe, zwoter Ruder nochmal über 5G etc. pp., dann reduziere ich ja auch nur die Eintrittswahrscheinlichkeit, dass es passiert und eben nicht die Auswirkung. Wenn es dann trotzdem noch passiert, ist die Auswirkung trotzdem noch genauso schlimm wie vorher auch. Aber die Eintrittswahrscheinlichkeit durch ein redundantes System wird halt nochmal nach unten gesenkt, weil ich es halt einfach redundant unterwegs habe. Und da, wie gesagt, da greife ich mir, da muss ich mir immer überlegen, wie behandle ich das Risiko?
Was mache ich mit dem Risiko? Und da bevorzuge ich immer, und da ist Uso, ich gucke immer, dass ich in allererster Stelle, dass ich technische Maßnahmen ergreifen kann, um das entsprechende Risiko nach unten zu bringen. Bleibt beim Serverausfall oder nehmen wir mal ein Netzteil von einem Server, Netzteil Server raucht ab, dann treffe ich die technische Maßnahme.
Ich habe zwei Netzteile im Server, der Server arbeitet mit den redundanten Netzteilen. Oder beim Internetausfall, um das Thema weiterzunudeln, ich habe halt wirklich noch einen zweiten Ruder, der unabhängig über LTE versorgt etc. pp.
da ist, um technisch sicher zu stellen, dass ich das Risiko minimiere. Das ist immer der zu bevorzugende Weg.
[René]
Ja. Und in den allermeisten Fällen, das muss man auch sagen, reduziert man die Eintrittswahrscheinlichkeit. Das ist ganz selten, dass man wirklich die Auswirkungen reduziert, sondern eher die Wahrscheinlichkeit.
[Michael]
Ja. Und erst, wenn die Mittel ausgeschlossen sind oder ausgeschöpft sind, also irgendwann komme ich an einen Punkt, ich muss halt immer auch, Geschäftsseite, Wirtschaftlichkeit, ich muss also auch immer Risiko gegen mein Risiko, Appetit abwägen, abwägen, was kostet das, Nutzen und Kosten.
Technische Maßnahmen zur Risikominderung
[Michael]
Und irgendwann komme ich wahrscheinlich an einen Punkt, wo ich sage, technisch habe ich das getan, was ich tun konnte, was sinnvoll ist, was in Ordnung ist, was vertretbar ist.
Ich bin aber damit immer noch nicht happy. Und wenn ich an diesem Punkt angekommen bin, dann greife ich mir es organisatorisch und dann kommt ein Notfallhandbuch ins Spiel, weil ich dann mit dem Notfallhandbuch Risiken organisatorisch reduziere, die ich technisch nicht mehr reduzieren möchte oder reduzieren kann. Dann kriege ich sie mit organisatorischen Maßnahmen nochmal ein Stück weiter nach unten.
Und dann habe ich genau solche Dinge wie das, was du erzählst, da habe ich Notfallhandbücher, wo ich organisatorisch nochmal das Risiko nach unten drücke.
[René]
Genau. Ganz klassisch. Und da nimmt man sich natürlich dann auch nur die Systeme, Prozesse, die man vorher als hoch eingestuft hat, so möchte ich es mal sagen.
Also die kritischsten Systeme und Prozesse eigentlich. Da, wo die Wahrscheinlichkeit mit dem höchsten Impact quasi ist, das sind die Systeme oder Prozesse, die man da eben behandelt und dann wirklich sich durchhangelt, wie die Maßnahmen da aussehen können.
[Michael]
Ja, das ist klassisch. Du machst ja logischerweise, wir haben ja eben über Risikoidentifizierung gesprochen, wenn du deine Risiko identifiziert hast, dann machst du in der Regel, je nachdem, was du für eine Matrix nimmst, wie du es verwendest. Aber am Ende vom Tag hast du ein Ampelsystem, hast hohe Risiken, hast mittlere Risiken, hast geringe Risiken.
Und natürlich fängst du bei den hohen Risiken an und versuchst, die runterzudrücken. Und das sind in der Regel auch am ehesten die, die du in so einem Notfallhandbuch abdeckst, weil es halt einfach um deine Kernprozesse geht und um deine Kernrisiken geht. Dass du einfach sagst, mit einem Notfallhandbuch oder mit einem Notfallplan treffe ich nochmal organisatorische Maßnahmen, nochmal, was weiß ich, Ausfallserver, Ausfall irgendwelche Softwaresysteme, das eine Tool, was nur auf einem Programm läuft.
Ich habe einen Kunden, der hat nur ein iPad zur Verfügung gestellt von seinem externen Dienstleister oder von seinem externen Kunden, für den er arbeitet. Die haben nur dieses eine iPad, da ist nur eine E‑Mail-Adresse drauf. Angeblich kann ich die E‑Mail-Adresse nirgendwo anders dahin machen.
Da sage ich schon seit Monaten, was ist denn, wenn das iPad abbraucht? Könnt ihr für den Kunden dann nicht mehr arbeiten und nicht mehr tätig sein? Kriege ich nur eine Achse zucken und kriege gehört, ey, das iPad geht nicht kaputt.
Das sind so die Dinge, die ich abwägen muss und das sind so Dinge, die ich als allererstes auch dann organisatorisch in so einem Notfallplan mir greife, was wirklich wichtig ist und was ich wirklich für mein Unternehmen brauche. Das ist sehr wahrscheinlich in Unternehmen nicht die Funktion von der Software, wo ich Arbeitszeiten eintrage. Das ist wahrscheinlich dann geschenkt.
Wenn das mal ausfällt eine gewisse Zeit lang, ist mir das relativ egal. Das heißt, das ist ein anderes Risiko-Kritikalität wie ein Server-Ausfall oder ein Internet-Ausfall.
[René]
Ja, das kann ja eigentlich alles sein. Also, wie du gerade gesagt hast, Internet-Ausfall, da lässt sich ja schnell daran arbeiten. Was heißt schnell daran arbeiten?
Aber in den meisten Fällen gibt es ja dann eben Smartphones oder eben einen zweiten Router oder wie auch immer. Es gibt aber auch so Fälle, die halt sehr, sehr schwer sind dann zu verhindern, also wenn es da wirklich ein Problem gibt. Landmaschinenhersteller bei uns aus der Ecke, die haben ja auch weltweit Niederlassungen.
Und da ist es halt so, dass die von einem Hackerangriff betroffen waren, der die Telefonanlage in Amerika betroffen hat. Und dadurch mussten wir selbst bei uns in der Ecke alle Produktionen stillgelegt werden. Das heißt, da wurde nichts mehr produziert.
Dieser Ausfall war sehr, sehr teuer, logischerweise. Und ja, da ist es halt so, auch bei sowas, das muss man halt ganz klar mal gegenüberlegen, also da mal wirklich in sich gehen und einfach mal sagen, okay, wenn das eintritt, wie kriegen wir das irgendwie relativ schnell wieder an den Start? Also, wie kann dieser Fehler eingegrenzt werden?
Wie können wir dann sagen, okay, jetzt ist klar, das ist meinetwegen die Telefonanlage gewesen, jetzt können wir alles wieder online nehmen, wo die Telefonanlage bzw. die Systeme werden noch gescannt. Dann gehen sie langsam wieder ans Netz, damit wir schnell wieder in die Produktion kommen.
Und genau der Weg dahin, das wird halt beschrieben. Und das ist schon nicht ohne. Also, das ist auch nichts, das ist das, was ich vorhin meinte, das ist halt nichts, was man mal eben zusammen dahin oder eben da zusammenschreibt, sondern was man wirklich mit jemandem, mit einem guten Gegenüber, der sich in diesem Bereich auskennt, dann eben deutlich besser funktioniert.
[Michael]
Ja, also du brauchst in jedem Unternehmen, musst du dir zu guten Zeiten und zu allen funktionierenden Zeiten ein Notfallhandbuch in die Ecke legen und musst dir Gedanken machen, wie. Was könnte passieren? Wie laufen Systeme wieder an?
Wer ist verantwortlich? Was für Maßnahmen ergreifen wir, wenn es passiert ist? Internetausfall schickt die Leute ins Homeoffice.
Also, kurzer Ausflug, Jahr 2024, dezentrales Arbeiten ist in der Regel die IT so ausgelegt oder die Sache so ausgelegt, dass du die Mitarbeiter mal ins Homeoffice jagen kannst und die da mal im Moment arbeiten können.
Zukunft des Risikomanagements und Cloud-Lösungen
[Michael]
Serverausfälle, du wirst mich vielleicht gleich steinigen, aber ich bin der Meinung, je nachdem, welche Unternehmen du hast, dass Serverausfälle immer egaler werden in Anführungsstrichen oder immer weniger von der Priorität sind, weil du viele Server inzwischen virtuell hast, nur noch wenige Kunden oder immer weniger Kunden den Server wirklich physisch im Schrank stehen haben, sondern da geht es immer mehr in Cloud, in andere Systeme rein, wo halt diese Risiken nach unten gedrückt werden, weil du halt eben technisch Maßnahmen getroffen hast, dass das eben nicht mehr passieren kann. Du kannst mich gleich gerne korrigieren.
Und das sind alles so Dinge, das muss man sich halt angucken und dann muss man für Notfallszenarien entsprechende Pläne da haben und die muss man dann machen, wenn man die Zeit und die Muße hat, die gescheit zu beschreiben.
[René]
Also, du hast auf jeden Fall recht, klar, das wandert alles immer mehr in die Cloud, aber es gibt durchaus Software- oder Anwendungsfälle, die man eben nicht in die Cloud legen kann, einfach weil die Bandbreiten da noch gar nicht da sind. Also, entweder gibt es eine schlacke Leitung oder das System braucht eben so viel, dass man selbst mit einer 100er Leitung nicht weit kommt. Das gibt es durchaus.
Aber du hast natürlich recht, wenn man jetzt mal den Durchschnitt nimmt, dann ist es alleine schon so, dass ich mein Risiko mit jeder Anwendung oder mit jedem Einsatz teile, den ich auslage und natürlich senke. Ob das jetzt meine Dateiablage ist, ob das jetzt, keine Ahnung, eine Software, die ich jetzt als Service nutze, dass ich die auslage und so, natürlich sinkt mein Risiko immer weiter.
[Michael]
Stopp, ganz kurz, behalte deine Rede. Dein Risiko sinkt in der Verfügbarkeit der Daten, aber auch nicht wirklich, sondern das Risiko verlagert sich. Du hast das Risiko nicht mehr, dass dein Server ausfällt.
Du hast aber bei Cloud-Dienstleistungen und bei SASS-Anbietern auch andere Risiken, die du betrachten musst. Ist die DSGVO sichergestellt? Haben die Backup-Systeme dahinter?
Passen die Verträge? Also, du hast andere Risiken, die verlagern sich. Die gehen nicht weg.
Also, es gibt nicht weniger Risiken, nur weil du in die Cloud gehst, sondern es gibt andere Risiken, wenn du in die Cloud gehst.
[René]
Ja, das stimmt. Aber der Impact ist dadurch kleiner, weil ich dann nicht mehr… Also, nehmen wir mal an, du hast vorher alles auf einem Server und dann virtualisiert und der Server fällt aus, dann ist alles weg.
So, wenn ich jetzt aber meine ganzen Systeme ja aufteile, also ich sag mal, wenn ich Software als Service nutze beim Hersteller von der Software meinetwegen, wenn ich meine Dateiablage M365 nutze, wenn ich, keine Ahnung, also die Sachen so aufteile, dann fällt sich alles auf einmal aus. Das heißt, mein Risiko-Impact ist viel, viel geringer.
[Michael]
Ja, ist verteilt. Du verteilst die Risikopunkte. Du hast keinen zentralen Punkt, der richtig wehtut, sondern du hast mehrere Punkte, die ein bisschen wehtun.
[René]
Ja, bis auf die Internetleitung, wenn die natürlich sowohl bei mir im Haus tot ist, als auch per LTE meinetwegen. Ja, das ist dann immer noch das gleiche Problem. Dann ist es, als wenn der Server ausgefallen wäre.
Aber auch da muss man ja einfach sehen, klar, Internet kann ausfallen, aber dass alle Netze und das Internet ausfallen, das ist ja, also das Risiko ist sehr gering. So muss man es dann ja einschätzen. Und klar, die Auswirkungen sind immer noch die gleiche, da hast du recht.
Aber das Risiko, dass das eintritt, dieser Fall, das ist ja dann schon mal gesenkt. Ja, das ist richtig. Dass ein einzelner Anbieter mal offline ist, okay, ja, das ist durchaus möglich.
Deswegen ja auch bei Cloud-Anbietern diese 99,9‑Prozent-Regel. Das heißt, diese 99,9‑Prozent-Verfügbarkeit, die da garantiert sind, bedeutet, dass man auch im Jahr, und da sprechen wir nur von den ungeplanten Dingen, geplante Wartungen und so sind da, also die fallen ja trotzdem in diese 99,9 Prozent. Also das heißt, es kann durchaus sein, dass die Systeme mal offline sind oder nicht erreichbar sind, aber da muss man halt, ja, das ist noch mal eine andere Planung, aber grundsätzlich, dass es überall nicht funktioniert.
Und deswegen wäre es auch vielleicht gar nicht so schlau, dann zu sagen, okay, ich lege alle meine Systeme an einen Ort, weil es ist das Gleiche, als wenn ich einen Server bei mir habe. Aber auch das ist ja, wenn wir jetzt mal das Risikomanagement oder die Risikoanalyse vom Anfang nehmen, genau das ist ja ein Teil davon.
Risikomanagement und Notfallplanung im Unternehmen
[René]
Wenn ich vorher einen Server hatte und ich sage, okay, meine Verfügbarkeit soll so und so aussehen, dann gehört in diese Planung nachher auch rein, dass man entweder, also dass man in die Cloud auslagert und dass man dann die Systeme und die einzelnen Lösungen etwas auseinanderzieht, um das Risiko zu verteilen.
[Michael]
Ja, das ist Risikomanagement, genau das. Sich das betrachten und sich klar werden oder Lösungen finden und Optionen finden, wie ich Risiken, die ich vorher identifiziert habe, eben nach unten drücken kann, wie ich die Auswirkungen oder die Antrittswahrscheinlichkeit entsprechend reduziere. Genau.
Und das ist halt nochmal, das ist halt super wichtig für alle Unternehmen und da sollte sich jedes Unternehmen mal wirklich einen Moment Zeit nehmen und mal in sich gehen. Das muss kein, wir haben, ich werfe mir ein paar Normen um mich, es muss jetzt echt nicht nach 27.000, 31.000 etc. pp sein mit Maßnahmenplan und vor und nach und sondern einfach mal für den Anfang gesunder Menschenverstand aufnehmen, was macht mein Unternehmen, was habe ich für Einflussfaktoren, was muss passieren, dass mein Unternehmen still steht, was gibt es für Dinge und dann einfach mal niederschreiben, zusammenfassen etc. pp und das Ganze gerne mit einem, der es vielleicht dann regelmäßig macht, in die Struktur reinbringen. Und die Mitarbeiter befragen, auch das ist nochmal so ein Tipp für die Geschäftsleitung, meistens haben die Mitarbeiter, meistens wissen die Mitarbeiter sehr genau, wo die Achillesferse ist und was passieren muss, dass der Laden steht, ob es jetzt, wie du gesagt hast, das eine kleine Programm ist, was auf dem Server liegt, ob es die vereinzelte Fritzbox ist oder ob es auch nur die Zweileitervertratung ist von der Postdose zur Fritzbox hin, die irgendwie über Freiluft liegt oder etc. PP. Es gibt so viele Dinge und es gibt so viel Wissen über Risiken im Unternehmen, die die Mitarbeiter im Kopf haben, das sollte man nutzen als Unternehmen.
[René]
Ja, wichtig bei der Notfallplanung ist ja auch nachher, also die meisten denken dann, okay, dann haben wir alles niedergeschrieben und damit ist es getan. So ist es ja nicht. Also zum einen gehört ganz klar ein Schludungsteil dazu, das heißt die Mitarbeiter, die im Unternehmen dann in der Regel mit dem System arbeiten, denen am ehesten dann auffallen dürfte, es funktioniert nicht mehr, die müssen klar geschult werden, was ist zu tun im Fall der Fälle, die müssen einen Zugriff auf die Notfallplanung haben, die müssen nicht alles selber koordinieren können, aber die brauchen halt einen Zugriff auf diese Notfallplanung, wo dann drinsteht, wen muss ich anrufen im Fall der Fälle und es ist auch so, dass man diesen Worst Case auch durchspielt, das heißt Server fällt aus, so würde man es mal darstellen, also man würde den Server wirklich mal abschalten oder den Zugriff darauf nicht mehr gewähren und dann einfach mal durchspielen, was passiert denn, also funktionieren meine Abläufe hier oder müssen wir auch daran noch irgendwie ein bisschen pfeilen.
Das ist halt auf jeden Fall mit ein Teil der Notfallplanung, also es ist nicht damit getan, einfach nur mal eben das niederzuschreiben, es gehört auch genauso dazu, das immer wieder zu aktualisieren, jede kleine Änderung, also alles, was ich in meinem Netzwerk ändere, kann ja an meiner Notfallplanung und auch an meiner Risikoanalyse an sich, kann es ja schon große Auswirkungen haben, genau und das muss halt auf jeden Fall mal aktuell gehalten werden und ganz wichtig, wenn so eine Notfallplanung gemacht wird, ist auch wichtig, dass diese zum Beispiel nicht alleine in Teams oder irgendwo online bereitsteht, bitte auch ausgedruckt, auch wenn wir digitalisieren wollen, aber kein Internet, keine Notfallplanung, das wäre dann schlecht.
[Michael]
Ja, also das ist ein ganz wichtiger Punkt, den du angesprochen hast, grau ist alle Theorie, gerade so eine Notfallplanung, wenn ich mir das theoretisch am Reißbrett mal überlegt habe, am Computer, ich habe es mir wegen dem IT-Dienstleister noch mal durchgespielt, ich muss das, wenn ich das theoretisch fertig habe, ich muss das testen, also ich sollte das testen, funktioniert das, was habe ich mir gedacht für, wenn mal ein Server ausfällt, klappt das, klappen Meldewege, sind die Mitarbeiter geschult, wissen die Mitarbeiter überhaupt Bescheid, wissen die, wo die Telefonnummer von den Verantwortlichen hängt, gibt es überhaupt einen, ich kenne Unternehmen, die haben Notfallmanager, das sind Leute, die Notfälle koordinieren können, die dafür, die stehen da als Notfallrufnummer genau da drinnen, genauso wie die Wasserwerke und Durchgangsarzt und die Feuerwehr mit da drin stehen, gibt es halt da auch so einen Koordinator, der sagt dem Unternehmen, Notfälle zu mir, ich weiß, was zu tun ist, ich kann anfangen zu koordinieren, alles das muss ganz klar im Unternehmen kommuniziert, geschult und auch trainiert werden, dass es halt einfach sitzt, wenn es passiert, weil eins sind wir uns bei allen Dingen klar, wenn ein Notfall in Anführungsstrichen wirklich passiert, ist jeder froh, wenn er klare Strukturen, klare Regeln hat und klare Anweisungen hat, nach denen er vorzugehen hat, damit das so schnell wie möglich von der Bühne ist. Wenn dann das Kopflose da rumrennen losgeht, ist Chaos größer, wie alles wert ist.
[René]
Das ist das. Ganz oft stellt man sich jetzt natürlich so ein bisschen Bürobetrieb vor. Das kann ja jeder Betrieb sein.
Ich weiß ja nicht, wie es jetzt wirklich in den Läden ausgesehen hat. Ich war nicht dabei, aber ich weiß, dass es ja auch Ausfälle in den ganz normalen Märkten gab, also in den Einkaufsläden. Ich habe da ein Team aus fünf Leuten, die sind IT-fern, bis auf die Kasse, weil die da gar keine Berührungspunkte mit haben, und sind normalerweise im Kundenmanagement oder eben auch bei der Warenbewegung.
Woher sollen die denn wissen, was sie zu tun haben, wenn die das nie durchgespielt haben und auch irgendwie keine Anweisungen haben? Das heißt, die sind ja einfach schlichtweg völlig aufgeschmissen, dass sie dann so ein bisschen panisch werden. Das kann ich völlig nachvollziehen.
Deswegen ist es ja umso wichtiger, das durchzuspielen.
[Michael]
Genau. Das gibt denen die Sicherheit. Und was halt auch ist, ist, wenn die wissen, was sie tun, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie irgendwelchen groben Schabernack treiben, aus Unwissenheit sehr gering.
Was ich damit sagen will, ist, du kannst halt auch, wenn du kopflos Dinge tust, viele Sachen noch verschlimmern und verschlimmbessern.
[René]
Ja, definitiv. Das auf dem Reißbrett bringt ja auch niemandem was. Also klar, man muss es erstmal für sich strukturell irgendwie dargestellt haben, keine Frage.
Aber es ist ja durchaus so, das ist ja das Gleiche wie beim Backup. Was bringt es mir, ein Backup einzurichten und zu sagen, ja, haben wir gemacht. In der Planung sieht alles super aus, funktioniert.
Dann ist es so weit, System startet nicht mehr, ich brauche mein Backup und es funktioniert nicht. Was habe ich dann gewonnen? Also es bringt mir ja nichts, dass ich toll geplant habe.
So was muss man testen und durchspielen.
[Michael]
Ganz klar. Und die Schulung gehört dazu. Ich überlege gerade, wenn irgendwas ausfällt. Ich bin gerade, hänge gerade noch gedanklich bei deiner Mitarbeiterin an der Kasse, wo sie das Internet ausfällt oder was.
Wenn die auf einmal anfängt, irgendwie kopflos hinten alle Kabel rauszuziehen und sonst irgendwelche Dinge zu tun und irgendwelche Stecker zu ziehen und Knöpfe zu drücken, macht die wahrscheinlich mehr noch Schaden und mehr Durcheinander, als wenn sie strukturiert ihren Notfallplan rausholt und sagt, alles klar, unten im Keller ist ein Knopf, den musst du drücken oder musst du einen Stecker ziehen und dann ruf bitte den Mann an oder die Person an, die leitet dich durch.
Das ist zehnmal besser und zehnmal sicherer.
Notfallplanung und deren Umsetzung
[René]
Auf jeden Fall. Du, ich hatte jetzt, als das mit Crowdstrike war, den Tag, da habe ich morgens von einem Bekannten eine Rückfrage zu bekommen. Da wurde ich halt auch gefragt, ja hier, sag mal, was kann das sein bei uns?
Laufen alle Systeme nicht? Konnte ich nicht beantworten, weil ich war ja nicht vor Ort. Ich habe es ja alles nicht gesehen.
Das zeigt ja ganz klar, dass die IT da auch noch nicht Bescheid wusste, woher der Fehler kam, weil sonst hätten sie es ja gewusst. Und wie sollen die Mitarbeiter dann reagieren? Morgens beginnt der Betrieb da und wenn die, was weiß ich, um sieben Uhr fangen die an, einzupacken oder packen dann die letzten Sachen irgendwie, damit sie um acht öffnen oder was weiß ich, um sechs fangen sie an zu packen, damit sie um sieben öffnen, je nachdem welcher Laden das ist.
So und dann stehen die halt da und dann sind die aufgeschmissen und das kann ich völlig verstehen. Wie ich gerade gesagt habe, das Thema ist ihnen ja völlig fern. Damit haben die ja nichts zu tun und dann sind die damit so ziemlich alleingelassen, weil nie jemand mit denen darüber gesprochen hat.
Sondern wissen die nicht, wer ist der Ansprechpartner oder sonst was.
Was sollen die denn machen?
Die wollen ja auch nur ihren eigenen Job erfüllen, aber das können sie nicht.
[Michael]
Ich wollte es gerade sagen, die haben einen Job und der Job ist nicht IT-Administration und nicht Notfallmanagement, sondern der ihr Job ist, erbringt eine Dienstleistung für das Unternehmen und wenn die hängen an dieser Stelle, weil Technik nicht funktioniert oder Dinge nicht das tun, was Dinge tun sollen, dann brauchen die einen Strukturplan und brauchen ein strukturiertes Vorgehen und Ansprechpartner, an die sie sich wenden können, um das eben laienhaft durchzuspielen.
Ich denke gerade an das Beispiel, vielleicht mag es echt ein saudoofes Beispiel sein, aber im Notfallmedizin Bereich gibt es diese IEDs, diese Linedefibrillatoren. Da musst du auch nichts anderes machen, wie das Gerät einschalten und der erzählt dir alles, was du tun und lassen musst und führt dich durch das System durch. Und ähnlich sage ich jetzt einfach mal, dass du so einen Einstieg hast, einen ganz einfachen Einstieg, ruf den und den an oder guck dir das und das Stück Papier an, da steht ein Flowchart drauf, da steht was drauf.
Den Einstieg, der muss sehr niederschwellig sein, um dem Mitarbeiter die Chance zu geben, korrekt zu handeln, um ihm die Sicherheit zu geben, um die Angst zu nehmen.
[René]
Genau, also wir machen das bei so einem Notfallplan. Da stehen auch Schritt für Schritt, also jetzt nicht wie man die Systeme wiederherstellt, aber es steht Schritt für Schritt drin, wie eben der Vorgang ist. Wenn jetzt ein Notfall auftritt, melde ich bitte da.
Wenn, was weiß ich, das und das passiert, dann melde ich da. Und dann geht das immer so weiter. Es muss einfach ganz, ganz simpel sein, dass jemand, der dann zum Beispiel in Panik verfällt, wie gesagt, ich kann das nachvollziehen, das ist völlig normal, dass die Person einfach dann sagen kann, okay, hier steht Schritt eins, den befolge ich jetzt, Punkt.
Ich muss mir nichts ausdenken oder so, ich rufe einfach da an, da wird mir geholfen entsprechend.
Dann ist alles fein.
[Michael]
Sehr schön. Dann würde ich sagen, ich hoffe, wir haben ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht zum Thema Risikomanagement und Notfallplanung. Vielleicht auch eben nicht. Vielleicht war es auch zu viel, wer weiß.
Vielleicht auch eben nicht. Was uns wichtig ist oder was erstmal von meiner Seite, ich mache, glaube ich, mal die Risikoseite und dann kannst du die Notfallseite machen, was mir wichtig ist, vom Risikomanagement ist, wie schon mehrfach gesagt, man muss sich im Unternehmen darüber im Klaren sein, was im Unternehmen passieren kann und was ich für Risiken im Unternehmen habe und was das für Auswirkungen auf mein Unternehmen haben kann.
Begrüßung
[Michael]
Dann kann ich, je nachdem, wenn ich Geschäftsführer bin, whatever, kann ich immer noch bestimmen, welche Risiken gehe ich an, was ist mein Risikoappetit, was bin ich bereit als Risiko zu tragen, wo sage ich, ich will Maßnahmen einleiten und dann sollte ich sehr schnell und sehr zügig entsprechende Maßnahmen organisieren und treffen und im ersten Fall würde ich immer dazu tendieren, technische Maßnahmen zu treffen, dass kein Mensch mit involviert ist, sondern es technisch sichergestellt ist.
Ist das ausgeschöpft oder ich habe keine Möglichkeit, technisch zu treffen, treffe ich organisatorische Maßnahmen, dass ich in einer organisatorischen Maßnahme, wie gehe ich mit was um, was muss ich beachten etc. pp., dass ich dann Maßnahmen treffe, um das Risiko entsprechend zu minimieren, das ist mir super wichtig und das kann man sehr rudimentär abhandeln, man kann es aber auch, wenn man in der 27 reingeht oder normativ unterwegs ist, die 9001 fordert auch mal, dass man sich über Risiken und Chancengedanken macht, das kann man, wie gesagt, rudimentär machen, man kann aber auch richtig ins Eingemachte und ins Detail reingehen und wenn es da mal Fragen geben sollte, gerne melden. So, du machst jetzt die Notfallplanung.
[René]
Ja, das ist ja eigentlich schon sehr ähnlich. Notfallplanung ist wirklich, also von meiner Seite aus sehr, sehr wichtig, dass, wie du gerade schon gesagt hast, dass man sich der Risiken bewusst ist, dass man die kritischen Systeme identifiziert und diese halt nachher auch durchplant, also die einzelnen Schritte durchplant und eben darüber hinaus, also die Schritte durchplanen gehe ich jetzt mal nicht ins Detail nochmal, sondern darüber hinaus ist für mich einfach wirklich wichtig, Mitarbeiter mit ins Boot holen, diese Schulen, denen die Möglichkeit geben, diese Schritte zu verinnerlichen und denen auf jeden Fall auch diese Unterlagen nochmal bereitzustellen, dass sie im Notfall nochmal darauf schauen können und eben klaren Leitfaden haben, wie dann damit gearbeitet werden kann. Und ich denke, wenn beide Punkte, also sowohl dein Risikomanagement als auch jetzt meine Notfallplanung dann vernünftig durch, ja einmal von hinten bis vorne durchgespielt wurden, dann ist man da auf einer deutlich sichereren Seite und bringt halt auf jeden Fall nicht nur fürs Unternehmen, sondern auch für alle Mitarbeiter und alle Beteiligten da auf jeden Fall deutlich mehr Sicherheit in ihrem Handeln auch mit ins Unternehmen.
[Michael]
Ja, beziehungsweise es verringert den Reiz des Neuen, weil wenn man sich den Risiken bewusst ist, ist ja schon mal ein Anfang und wenn man auf dem Schirm hat, bleibt mal kurz bei dem Beispiel von eben, auf dem Schirm hat, das ist das einzige iPad, was ich habe, um mit dem Kunden zu kommunizieren und wenn das dann kaputt geht, dann ist das Risiko halt eingetroffen, aber ich habe mein Risiko schon gekannt. Das ist nicht überraschend, dass das jetzt passiert, sondern mir war die ganze Sache bewusst und ich habe das Risiko, bin das bewusst eingegangen.
Das heißt, wenn ich Risikomanagement, Notfallmanagement einständig mache, habe ich weniger Überraschungen im Unternehmen, um es mal ketzerisch zu sagen.
[René]
Ja, das auf jeden Fall. Ich wollte damit nur einfach sagen, nehmen wir mal an, jetzt die Planung war halt wirklich über einen IT-Leiter, IT-Abteilung, wie auch immer und meine Mitarbeiter kriegen schon eine Schulung und wissen dann grundsätzlich Bescheid, was da, also wie die Abläufe sind. Dann bringt es den Mitarbeitern auf jeden Fall mehr Sicherheit in ihrem Handeln und nachher natürlich fürs Unternehmen, weil meine Mitarbeiter entsprechend auch sicherer sind.
Also das zieht sich dann nachher durch. Deswegen, also für mich ist mal ganz wichtig, dass man die Mitarbeiter mit reinnimmt.
[Michael]
Auf jeden Fall.
[René]
Und das dann so Hand in Hand quasi löst und dass natürlich alles immer wieder aktualisiert wird. Hatte ich jetzt gerade noch nicht gesagt, aber das ist auf jeden Fall auch wichtig. Auch so eine Schulungsmaßnahme darf keine einmalige Geschichte sein.
Mitarbeiter verlassen das Unternehmen, Mitarbeiter kommen dazu und da kann es durchaus notwendig sein, dass man dieses Spiel, also diese Schulung quasi auch immer mal wieder wiederholt, um da alle auf dem gleichen Stand zu halten.
[Michael]
Sehr schön. Vielen Dank. Dann sage ich schon mal vielen lieben Dank fürs Zuhören.
Vielen Dank an dich, René. Und wir hören uns, ich meine, in 14 Tagen wieder. Und die letzten Worte sind dir.
Vielen Dank und tschüss.
[René]
Ja, Michael, war wie immer schön mit dir. In 14 Tagen geht es ja schon wieder weiter. Und bis dahin gerne auf LinkedIn, Insta, TikTok, bei uns über die Website, über alle Portale gerne unseren Podcast hören, sich unsere Videos anschauen, offen in die Diskussion gehen.
Wenn Fragen sind, uns gerne anschreiben, bevorzugt auf LinkedIn, würde ich fast behaupten. Und da ist auch egal, ob Michael oder mich, wir tauschen uns dann da schon aus, dass wir euch die passenden Informationen geben können. Und ansonsten würde ich sagen, bis zum nächsten Mal, alles Gute und schönes Wochenende.
Tschüss. Tschüss.